Der deutsche Tennis-Star Alexander Zverev kommt für seinen Ausraster in Acapulco vorerst noch glimpflich davon, spielt aber nun auf Bewährung.
Zverev-Strafe sorgt für Entsetzen
Der Weltmeister und Olympiasieger wurde von der ATP zu 25.000 Dollar (23.020 Euro) Strafe und einer achtwöchigen Sperre verurteilt - beides greift allerdings nur, sollte Zverev innerhalb eines Jahres erneut ausfällig werden.
Der Hamburger hatte beim Turnier im mexikanischen Acapulco im Februar nach einer Niederlage im Doppel den Schiedsrichter Alessandro Germani beschimpft und anschließend mit seinem Schläger mehrfach auf den Hochstuhl des Referees eingeprügelt.
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Germani musste dabei sogar seinen Fuß einziehen, um nicht getroffen zu werden.
Journalisten entsetzt über Zverev-Strafe
Nicht nur viele Tennis-Fans, sondern auch Journalisten zeigten sich entsetzt von der Entscheidung - wenngleich sie für die ATP nicht ungewöhnlich ist, da sie nur sehr ungern Sperren ausspricht.
Ben Rothenberg, der regelmäßig für die New York Times und für Fachmagazine wie Racquet schreibt, twitterte: „Neue Kleidung der ATP-Schiedsrichter“. Dazu postete er das Bild eines Eishockey-Torhüters.
Rothenberg legte nach: „Ehrlich gesagt ist der Präzedenzfall, der dadurch geschaffen wird, absolut wild. Wenn das gewaltsame Einschlagen auf einen Schiedsrichter mit einem Tennisschläger als Waffe, während man ihn anstarrt und Obszönitäten schreit, keine Suspendierung ist - was würde dann die Grenze überschreiten?“
Experte: „Schwäche der ATP ist außergewöhnlich“
Der Experte übte in diesem Zusammenhang auch scharfe Kritik an der Profi-Organisation der Männer: „Die Schwäche der ATP ist außergewöhnlich. Dies zeigt sich nicht nur in diesem Fall, sondern auch anhand vieler weiterer Beispiele in den vergangenen Jahren.“
Weiter schreibt er: „Sie (die ATP, Anm. d. Red.) schafft es einfach nicht, den Spielern feste Regeln vorzuschreiben. In jedem anderen normalen Profi-Sport wären seit Beginn der Pandemie schon mehrere Spieler bestraft worden. Die ATP hat noch keinen bestraft.“
Ähnlich sah es auch David Law, der für die BBC Tennis-Partien kommentiert. Er postete das Video von Zverevs Ausraster und schrieb dazu: „Ernsthaft - wenn das nicht rechtfertigt, dass man eine Weile kein Turnier spielen kann, wundert man sich, was man dann noch tun muss.“
Erik Jonsson von Tennisportalen hält die Botschaft der ATP ebenfalls für gefährlich: „Die ATP hat Tennis-Schiedsrichtern auf der Tour gerade gesagt, dass ein Angriff eines Spieler auf sie in Ordnung ist, solange es nur einmal passiert.“
Zverev auf Bewährung: Diese Strafe droht bei Vergehen
Zverev war in Acapulco für das Einzel disqualifiziert worden und musste zudem 40.000 Dollar (36.840 Euro) Strafe zahlen.
Der 24-Jährige erklärte, er bereue sein Verhalten, außerdem bat er um Entschuldigung. Seine Bewährung läuft am 22. Februar 2023 ab. (NEWS: Anfeindungen gegen Zverev)
Laut der ATP-Mitteilung vom Dienstag darf sich Zverev bis dahin weder „ein unsportliches Verhalten leisten, das zu einer Geldstrafe führt“, noch darf er „verbal oder körperlich Schiedsrichter, Gegner, Zuschauerinnen und Zuschauer oder irgendeine andere Person angreifen“, während er sich auf dem Court befindet.
Werden diese Bedingungen nicht erfüllt, „tritt die Strafe in Kraft“.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)