Droht hier etwa der nächste Eklat um Novak Djokovic?
„Scheiß-Chaos“: Wo ist Djokovic?
In der Nacht auf Mittwoch deutscher Zeit ist der Turnierbaum für das im Tennis prestigeträchtige Indian Wells Masters ausgelost worden - und eines der Lose trug den Namen Djokovic.
Die Turnierverantwortlichen teilten auf Twitter nun mit, dass Djokovic weiterhin auf der Meldeliste steht. Sie seien im Austausch mit seinem Team, auch wenn es immer noch unklar ist, ob er in die USA einreisen darf.
Djokovic: „Kann Stand jetzt nicht spielen“
Eine absurde Entwicklung, denn die Einreiseregeln sind lange klar - der Serbe wurde frühzeitig darüber informiert, dass er nicht in die USA einreisen dürfe, wenn er nicht geimpft ist. Das hatte er auch selbst beim ATP-Turnier in Dubai bestätigt.
„Stand jetzt kann ich in die USA nicht einreisen. Daher kann ich Stand jetzt nicht spielen. Aber mal abwarten, was passiert. Vielleicht ändern sich die Dinge in den nächsten Wochen“, sagte Djokovic damals noch.
Mit Dingen, die sich womöglich ändern, kann der Serbe eigentlich nur die Einreiseregeln gemeint haben - denn Djokovic betonte Mitte Februar bei der BBC, dass er lieber seinen Standpunkt vertritt und auf ein Turnier verzichtet, als sich impfen zu lassen.
Es bleibt die Frage, wieso er dann nie wirklich auf ein Turnier verzichtet und rauszieht, sondern stattdessen lieber für Wirbel sorgt und andere Spieler auf ihre tatsächlichen Gegner warten lässt?
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Tennis-Fans fragen nach Gerichtsreporterin
„Was für ein Scheiß-Chaos“, twitterte daher auch Ben Rothenberg, der regelmäßig für die New York Times und für Fachmagazine wie Racquet schreibt.
Tennis-Fans schrieben auf Twitter sogar bereits Gerichtsreporterin Karen Sweeney von der AAP an, die den Djokovic-Fall in Australien eng begleitet hatte. Sie solle schon mal in die USA fliegen, um alle wieder mit Informationen zu versorgen.
Sweeney reagierte daraufhin sogar mit „Schön wär‘s!“
Wiederholt sich Drama bei Australian Open?
Tatsächlich erinnern die Geschehnisse fast schon an das Drama bei den Australian Open, wenngleich nichts davon bekannt ist, dass Djokovic am Flughafen festgehalten wird.
Anfang des Jahres hatte die Teilnahme der damaligen Nummer eins der Welt bis einen Tag vor dem Turnierbeginn noch auf der Kippe gestanden. Dann wurde das Visum von Djokovic endgültig annulliert und der Tennis-Star musste Australien verlassen.
Feststeht seit dem Mittwochmorgen dagegen: Djokovic ist Teil des Turnierbaums in Indian Wells. Als gesetzter Spieler würde er demnach in der 2. Runde auf den Sieger des Duells zwischen Jordan Thompson aus Australien und dem Belgier David Goffin treffen.
Djokovic auf der „We Miss You“-Wand zu sehen
Dass aber beide Spieler sowie die Verantwortlichen um Turnierdirektor Tommy Haas selbst kurz vor Turnierstart nicht wissen, ob Djokovic mitspielt, kann nicht im Sinne des Tennissports sein.
Stuart Fraser, Korrespondent der Times Sport, hatte zuvor öffentlich gemacht, dass ein Sprecher des Turniers auch nicht auf seine Anfrage reagiert habe, ob Djokovic angereist sei oder nicht.
Auffällig in Indian Wells: Neben Serena Williams, Roger Federer, Juan Martin del Potro und Ashleigh Barty hängt auch ein Poster von Djokovic in Lebensgröße an einer Wand auf dem Gelände des Masters.
Die Aufschrift auf der Wand lautet: „We miss you“, also „wir vermissen euch“ - ob Djokovic am Ende aber tatsächlich nicht antritt und von den Fans vermisst werden kann, muss sich erst noch zeigen.