Erstmal ab auf die Malediven! Nach seinem Triumph bei der Tennis-WM in Turin darf sich Alexander Zverev auf das nächste Highlight freuen: seinen Urlaub.
Wann wird Zverev die Nummer 1?
„Gar kein bisschen“ schade fand es der deutsche Superstar, dass nach Olympiasieg und dem Gewinn der ATP-Finals sein Tennis-Jahr nun vorbei ist. (NEWS: Alles zum Tennis)
Stattdessen freute er sich auf die wohlverdienten Ferien in Südostasien: „Wir werden viel Blödsinn machen, denke ich, in den nächsten paar Tagen. Nichts Gefährliches, keine Sorge.“ Ohne eine Kampfansage verabschiedete sich der 24-Jährige aber nicht in die Sonne. (BERICHT: Emotionale Botschaft von Zverev an seinen Vater)
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Endlich der erste Sieg bei einem Grand Slam - und vielleicht sogar die Nummer 1 der Weltrangliste? 2022 will der Olympiasieger den absoluten Spitzenplatz im Welt-Tennis erobern. (SERVICE: Die ATP-Weltrangliste)
Zverev-Ansage für Grand Slam: „Arsch aufreißen“
Da ist zunächst das Projekt Grand Slam. Der Gewinn eines der vier größten Tennis-Turniere der Welt fehlt Zverev noch.
Immer noch, möchte man fast sagen, obwohl der Deutsche erst 24 Jahre alt ist. Konkurrenten der „Next Gen“ wie Daniil Medvedev (US Open 2021) oder Dominic Thiem (US Open 2020) sind ihm hier voraus.
Auch der Schatten von Legende Boris Becker wirkt durch sechs Grand-Slam-Siege noch ein bisschen länger. Ob Ausnahmetalent Zverev am Ende seiner Karriere gar einmal größer sein kann als der Mann, der mit 17 Wimbledon gewann - das wird sich in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York entscheiden.
Den Grand-Slam-Makel will Zverev jetzt mit aller Macht beheben. „Ich kann nur eins sagen: Ich werde dafür alles tun. Ich werde so viel Arbeit wie möglich reinstecken und meinen Arsch dafür aufreißen, dass es passiert“, betonte Zverev: „Der Rest liegt nicht in meiner Hand.“
Zverevs Trend geht in die richtige Richtung
Klar ist: Nachdem er als Mitfavorit jahrelang früh ausschied (Viertelfinale als Maximum), sah man 2020 und 2021 einen ganz anderen Zverev bei Grand Slams.
Vor allem bei den US Open war Zverev bei der Finalniederlage gegen Thiem 2020 schon nah dran, führte im Endspiel bereits 2:0 nach Sätzen. 2021 stand er in New York und Paris erneut im Halbfinale, scheiterte aber an Novak Djokovic und Stefanos Tsitsipas.
Halbfinale, Finale, Sieg - Zverev will in Zukunft dauerhaft laut mitreden, wenn die großen Titel vergeben werden. Der Trend geht in die richtige Richtung.
Nummer 1 - für Zverev kann es schnell gehen
Diesen Schritt muss Zverev auch machen, wenn er sein zweites großes Ziel erreichen will: Nummer 1 der Welt werden.
„Ich habe das Ziel natürlich auch“, sagte der Hamburger nach seinem Triumph bei den ATP-Finals. Trotz Rang drei im Ranking ist der Platz an der Sonne aber vermeintlich noch weit weg. Satte 3.700 Punkte trennen Zverev (7.840) aktuell vom Weltranglistenersten Djokovic (11.540), der Zweite Medvedev (8.640) liegt nur knapp vor dem Deutschen. (ATP: Die Tennis-Weltrangliste)
„Man muss schon sagen, Novak war dominant“, stellt Zverev klar. Man beachte die Vergangenheitsform. War. IST Djokovic auch in Zukunft noch dominant? „Meiner Meinung nach spielen Daniil und Sascha gemeinsam mit Novak um Platz eins im nächsten Jahr“, legte sich Legende Boris Becker bei Eurosport fest.
Zverev hat den 34 Jahre alten Serben gerade bei Olympia und den ATP-Finals im Halbfinale besiegt, 2021 insgesamt sechs Titel geholt - Djokovic „nur“ fünf. Aber eben die Grand Slams Wimbledon, French Open und Australian Open.
Genau das kann für Zverev aber sogar ein Vorteil werden. Denn seit August kehrt die APT schrittweise zur ursprünglichen Zählung bei der Weltrangliste zurück, die Corona-Regelung, als Punkte gewissermaßen eingefroren wurden, fällt weg. Jetzt müssen die Zähler neu erspielt werden - und für Zverev kann es ganz schnell gehen.
Verliert Djokovic die Punkte der Australian Open komplett?
Denn im konkreten Fall muss Djokovic schon im Januar 2.000 Punkte bei den Australian Open verteidigen. Stand jetzt ist aber noch völlig unklar, ob der offenbar ungeimpfte Djoker das erste Grand-Slam-Turnier 2022 überhaupt spielt bzw. ob ihn Australien überhaupt einreisen lässt. Ohne Impfung heißt die Antwort aktuell: Nein.
Damit könnte Zverev mit einem tiefen Turnier-Ritt Down Under, möglicherweise sogar seinem ersten Grand-Slam-Titel, direkt im Januar einen ganz Batzen Punkte aufholen (als Viertelfinalist hatte er 2021 nur 360 Punkte in Australien geholt). Siegt Zverev (2.000 Punkte - 1.640 mehr als im Vorjahr) und verliert Djokovic alle, hat der Deutsche in einem Turnier 3.640 von aktuell 3.700 Punkten Rückstand aufgeholt - und könnte womöglich dann schon im Februar die Nummer 1 an sich reißen.
Im Duell mit Mitkonkurrent Medvedev hat Zverev durch den Triumph bei der Tennis-WM gegen den Vorjahressieger schon aufgeholt - statt 200 Zählern nach Vorrunden-Aus 2020 strich der Deutsche jetzt 1.300 ein. Medvedev statt 1.500 nur 1.000. Bei den Australian Open könnte sich Vorjahresfinalist Medvedev nur durch den Grand-Slam-Sieg noch verbessern.
Der Russe muss wie Djokovic 2022 liefern. 2.000 Punkte als US-Open-Champion gilt es zu verteidigen. Und Medvedev ist die Gefahr durch Zverev sehr bewusst.
„Er ist ein großartiger Spieler und kann jeden schlagen. Also kann er auf jeden Fall ein Grand Slam gewinnen“, sagte der Russe bei den ATP-Finals: „Bei den US Open hat er in fünf Sätzen verloren. Wer weiß: Wäre er weitergekommen, vielleicht hätte er mich im Finale geschlagen?“
Thomalla lässt Gewalt-Vorwürfe in Hintergrund rücken
Ein Trumpf bei Zverevs Jagd nach dem Grand-Slam-Titel und der Nummer 1 kann auch das neue private Glück sein. (BERICHT: So reagiert Thomalla auf Zverevs Triumph)
„Ohne Pokal hätte ich ihn auch zu Hause gar nicht reingelassen!“, witzelte seine neue Freundin Sophia Thomalla nach dem Sieg bei den ATP-Finals. Die öffentlich zelebrierte Beziehung zur 32 Jahre alten Schauspielerin sorgt für positive Schlagzeilen nach großen Turbulenzen.
Weiterhin stehen von Ex-Freundin Olga Sharipova heftige Gewalt-Vorwürfe gegen Zverev im Raum, welche dieser wiederholt vehement bestritten hat. Eine Ermittlung der ATP in diesem Fall läuft aktuell noch.
Ungeachtet dessen beendete Zverev das Jahr 2021 mit einem sportlichen Höhenflug - 2022 soll ihn dieser dann nach ganz oben führen.