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"Was bildet dieser Mann sich eigentlich ein?"

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Becker wütet nach Tennis-Beben

Tennis-Legende Boris Becker reagiert verständnislos auf die Aufsehen erregende Klage der Gewerkschaft PTPA gegen ATP, WTA und Co.
Boris Becker attackiert die Gewerkschaft PTPA und deren Boss
Boris Becker attackiert die Gewerkschaft PTPA und deren Boss
© IMAGO/Bildbyran
SID
Tennis-Legende Boris Becker reagiert verständnislos auf die Aufsehen erregende Klage der Gewerkschaft PTPA gegen ATP, WTA und Co.

Boris Becker ist erzürnt über die „Bombe im Tennisgeschäft“, Alexander Zverev mahnt zur Einigkeit und Carlos Alcaraz fühlt sich überrumpelt: Die Klagen der Spielergewerkschaft PTPA gegen die Dachverbände schlagen in der Tenniswelt weiter hohe Wellen. Weil längst nicht alle Topspieler uneingeschränkt hinter den Forderungen stehen - und die Experten staunen.

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„Ich verstehe die Grundlage, die Sprache und die Art und Weise nicht“, mokierte sich Becker im Podcast „Becker Petkovic“ und stellte die Legitimation der Organisation, die gerade das Tennis durchrüttelt, in Frage: „Es ist eine Art Spielergewerkschaft, aber nicht alle Spieler sind vertreten - das finde ich schonmal zweifelhaft“, sagte der einstige Wimbledonsieger.

Becker ohne Verständnis für PTPA

Angefangen hatte alles vor knapp einer Woche. Da teilte die einst von Novak Djokovic mitgegründete Gewerkschaft, die Professional Tennis Player Association - kurz PTPA - mit, „eine Reihe von Klagen“ eingereicht zu haben. Gegen die Spielervereinigungen ATP und WTA, gegen den Tennis-Weltverband (ITF) und die International Tennis Integrity Agency (ITIA). Weil die Profispieler, so der Wortlaut in dem aggressiv formulierten Statement, in einem schädlichen System „gefangen“ seien.

Ein System, „das ihr Talent ausnutzt, ihre Einkünfte unterdrückt und ihre Gesundheit und Sicherheit gefährdet“. So würden nach Angaben der Gewerkschaft nur gut 17 Prozent der Einnahmen im Profitennis an die Aktiven ausgeschüttet, in anderen Sportarten läge der Wert teils bei über 50 Prozent.

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Das Tennis sei also „kaputt“, schloss der PTPA-Exekutivdirektor Ahmad Nassar. Eine Aussage, die Becker besonders sauer aufstieß. „Ich würde den Mann nicht einmal erkennen und der sagt, mein geliebtes Tennis ist ‚kaputt‘? Was bildet sich dieser Mann denn ein?“ fragte der 57-Jährige.

Zverev zwiegespalten, Alcaraz distanziert sich

Alexander Zverev dürfte diese Frage nicht beantworten können - doch auch der Weltranglistenzweite beteiligte sich am Rande des ATP-Turniers in Miami an der Debatte; mit gemischten Gefühlen. Er sehe eindeutig auch „wertvolle Punkte“ in dem Statement, sagte Zverev, der im Spielerrat der ATP sitzt: „Aber ich denke, die Profis und die Tour sollten sich zusammenschließen und nicht streiten.“

Der Hamburger steht mit seiner ambivalenten Meinung symbolisch für viele große Namen des Sports. Dass hingegen, wie von der PTPA suggeriert, ein überwiegender Teil der Top-20-Spieler den Vorstoß uneingeschränkt unterstützt, darf bezweifelt werden. Carlos Alcaraz beispielsweise wurde in dem Schreiben laut eigener Aussage ohne sein Wissen zitiert und distanzierte sich im Anschluss davon. „Ich unterstütze diesen Brief nicht, weil ich nichts davon wusste“, betonte der Spanier.

Und dann wäre da ja auch noch die Personalie Djokovic. Dass selbst der PTPA-Mitgründer nicht als Kläger auftritt und gewisse Formulierungen als „etwas zu scharf“ bezeichnete, passt ins Bild.

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Brisanz bringen die Klagen trotzdem mit sich. Gerade die finanziell schwächer aufgestellte WTA könnte unter möglichen Urteilssprüchen erheblich leiden; ganz egal, ob die Topspieler dahinter stehen oder nicht.