15.000 Zuschauer in Buenos Aires, ein Sieg gegen Novak Djokovic - und große Emotionen: Mit einem tränenreichen Showmatch hat sich der frühere US-Open-Sieger Juan Martin del Potro vom Tennis verabschiedet. Der verletzungsgeplagte Argentinier besiegte den Grand-Slam-Rekordgewinner aus Serbien am Sonntag mit 6:4, 7:5 und wandte sich im Anschluss gerührt an das Publikum.
Tränen-Abschied von Tennis-Gigant
„Ich möchte, dass ihr wisst, dass ich nicht traurig bin. Ich bin aufgeregt. Für mich ist dieser Abend sehr besonders“, sagte del Potro: „Eure Zuneigung hat meine Seele immer gefüllt. Danke aus vollem Herzen.“
Del Potro beendet Karriere mit Sieg gegen Djokovic
Beim Matchball spielte Djokovic nur noch einen hohen Ball hinters Netz und breitete dann bereits vor dem Schlag del Potros seine Arme aus. Noch ein letztes Mal donnerte der Argentinier seine so gefürchtete Vorhand ins Feld und beendete mit seinem Paradeschlag seine Karriere. Am Netz fielen sich die beiden Stars weinend in die Arme. Der „Turm von Tandil“ ließ seinen Emotionen freien Lauf und wurde frenetisch gefeiert.
Sein Stirnband, das er während seiner gesamten Laufbahn trug, legte der Star symbolträchtig auf die Netzkante und küsste es. In der Zeremonie erhielt Del Potro danach Grüße von Roger Federer, Rafael Nadal und Carlos Alcaraz.
Auch Djokovic sprach von einem „besonderen Tag. Es ist ein bisschen schmerzhaft, dass ich in Zukunft nicht mehr gegen meinen Freund spielen kann“, sagte der 24-malige Major-Champion: „Ich komme von einem Ort, an dem Werte wichtig sind. Und ich glaube, dass Juan Martin ein Vorbild für uns alle ist.“
Sein letztes Profimatch hatte der heute 36-jährige del Potro im Februar 2022 bestritten, körperlich war es aber schon lange zuvor bergab gegangen. „Seit ich 31 bin, kann ich nicht mehr richtig rennen. Ich kann keine Treppen mehr steigen, gegen keinen Ball mehr treten. Jeden Tag nach dem Aufstehen muss ich sechs bis acht Tabletten nehmen“, hatte er im Vorfeld des Showspiels gesagt und eine lange Leidenszeit offenbart: „Ich möchte doch einfach nur mein Leben ohne Schmerzen führen.“
Der Argentinier gewann insgesamt 22 Titel auf der ATP-Tour, im US-Open-Finale 2009 schlug er Roger Federer in fünf Sätzen. 2018 war er an gleicher Stelle gegen Djokovic in seinem zweiten Grand-Slam-Endspiel chancenlos.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)