Carlos Alcaraz, Novak Djokovic, Rafael Nadal, Jannik Sinner, Daniil Medvedev, Holger Rune - die Liste der Spieler, die am hoch dotierten „Six Kings Slam“ in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad (16. bis 19. Oktober 2024) teilnehmen, könnte kaum prominenter sein. Allerdings wirft das Turnier auch viele Fragen und kritische Diskussionen auf. Denn eins scheint klar zu sein: Es geht mehr um das Monetäre als um das Sportliche.
Das steckt hinter dem Six-Kings-Cup
Auf den Sieger des Turniers warten insgesamt 7,5 Millionen Euro - das höchste Preisgeld, das jemals im Herrentennis ausgeschüttet wurde. Berichten zufolge erhält jeder der sechs Spieler rund 1,4 Millionen Euro für seine Teilnahme, beim Gewinner kommt noch einmal ein Vielfaches hinzu. Zum Vergleich: Alcaraz kassierte für seinen Wimbledon-Erfolg in diesem Jahr ein Preisgeld von rund 3,2 Millionen Euro.
„Das interessiert niemanden“, schimpfte unter anderem der im Sommer zurückgetretene Andy Murray über die sportliche Relevanz. Doch das hielt den Wüstenstaat nicht von seinen Plänen ab. Seit Jahren pumpt Saudi-Arabien horrende Summen in den Sport, Tennis ist eines der jüngsten Objekte der Begierde. Kritiker werfen dem Land vor, mit „Sportswashing“ Verfehlungen wie Menschenrechtsverletzungen zu vertuschen.
Besonderer Modus, keine Weltranglistenpunkte
Auch der Modus des Showevents hat seine Besonderheiten: Nadal, der kürzlich sein Karriereende verkündete, und Djokovic sind bereits für das Halbfinale gesetzt. Um die weiteren Plätze in der Vorschlussrunde kämpfen der viermalige Grand-Slam-Champion Alcaraz, Sinner, der ehemalige US-Open-Sieger Daniil Medvedev und der Däne Holger Rune. Nicht dabei ist Alexander Zverev, der in der Vergangenheit ebenfalls in Saudi-Arabien aufschlug.
Bemerkenswert ist auch, dass so viele Stars in Riad aufschlagen, obwohl viele Tennisprofis gerade über den dichten Turnierkalender klagen. Dabei gibt es nicht mal Weltranglistenpunkte zu gewinnen - nur sehr viel Geld.