In den vergangenen Monaten war sie eine der am häufigsten in den Schlagzeilen vertretenen Tennisspielerinnen – und das, obwohl sie nicht einmal gespielt hat. Die Rede ist von Camila Giorgi. Die Italienerin schwieg über Monate und gab nur vereinzelte Lebenszeichen von sich.
Skandalprofi packt aus!
Nun hat sich die 32-Jährige in der TV-Sendung Verissimo beim italienischen Sender Canale 5 ausführlich geäußert und mit den Themen Steuerhinterziehung, Impfpass-Fälschung, Karriereende und Flucht aus der Heimat gleich mehrere brisante Angelegenheiten adressiert.
Im Frühjahr hatte Giorgi mit dem Tennisspielen aufgehört und war untergetaucht. Pikant: Zeitgleich verkündeten die italienischen Steuerbehörden, die Familie der Sportlerin habe Steuererklärungen unvollständig, miunter sogar überhaupt nicht abgegeben. Alleine die Sportlerin soll ihrem Heimatland 446.000 Euro schulden.
„Ich laufe nie weg! Das war keine Flucht. Als ich das las, musste ich lachen. Wir sind nicht wegen Steuerhinterziehung aus Italien weg. Vielleicht ist das Problem, dass ich nicht viel rede“, sagte sie.
Camila Giorgi bestreitet Flucht
So soll vielmehr ihre fehlende Lust für den Tennissport ursächlich für den Abgang aus Italien gewesen sein.
„Ich wollte schon seit Jahren aufhören. Ich hatte ja auch immer mal für ein paar Monate Pause gemacht, dann ging ich zurück auf den Platz. Aber nun konnte ich die körperliche und mentale Belastung mit Reisen und dem Druck nicht mehr ertragen“, sagte Giorgi: „Ich lebte ja schon drei Jahre in Miami, nun bin ich ganz hingezogen. Meine Eltern sind in Kalifornien.“
Wie aber kann es dann sein, dass die Steuerbehörde derartige Aussagen tätigt? „Mein Anwalt hat mir viele Probleme bereitet, von denen ich nichts wusste, bis all diese Vermutungen aufkamen. Meine Familie war sich dieser Situation nicht bewusst. Andere Leute haben mich beraten, es war ihre Aufgabe“, so die frühere Nummer 26 der Welt.
Verteidigende Worte zu ihrem Vater
Dass ihr Vater Sergio, der als ihr Trainer fungierte, eine Rolle in der Angelegenheit gespielt hat, bestreitet Giorgi indes vehement. „Mein Vater hat die wirtschaftlichen Dinge nicht verwaltet. Ich mag das Wort Opfer nicht, aber dieses Mal ist es so. Er ist auch ein Opfer. Wir haben unsere Mitarbeiter ausgetauscht und jetzt kommt alles in Ordnung.“
Vielmehr soll Papa Giorgi immer für seine Tochter da gewesen sein. „Mein Papa, der Chef? Nein, das stimmt nicht. Er ist der vielleicht offenste Mensch, den ich kenne. Sie haben eine falsche Vorstellung von meinem Vater. Er ist sehr verständnisvoll“, entgegnete sie.
Ein ganz so unbeschriebenes Blatt ist Vater Giorgi aber nicht. Er sorgte in Giorgis Laufbahn schon für diverse Skandale. So beschimpfte er unter anderem Schiedsrichter und rauchte mitten im Spiel.
Gefälschter Impfpass?
Doch damit nicht genug. Auch ihr ehemaliger Vermieter erhebt gegen die Sportlerin Vorwürfe. So behauptet er, sie habe ihr einst gemietetes Haus leer geräumt, wodurch ein Schaden in Höhe von 100.000 Euro entstanden sein soll.
„Wir haben die Möbel nicht gestohlen, das Haus hatte gar keine Möbel. Wir haben auch immer die Miete bezahlt. Diese Anschuldigung ist lächerlich, sie ist schockierend“, äußerte sich Giorgi dazu.
Und auch das Thema gefälschter Impfpass kam in der Sendung auf den Tisch. Der Sportlerin wurde einst vorgeworfen, einen solchen in Bezug auf die Corona-Impfung gehabt zu haben.
„Die Anhörung dazu findet im November statt. Ich bin sehr überrascht von der Ärztin, weil ich ihr vertraut habe. Ich habe die Spritze bekommen und sie gab mir den Eintrag in den Impfpass. Ich habe dann später herausgefunden, dass es sich nicht um einen Impfstoff gegen Corona handelte. Daher habe mich danach richtig impfen lassen“, sagte die 32-Jährige.
Keine Rückkehr in den Tennissport
In den Vereinigten Staaten hat die einstige Tennisspielerin inzwischen einen Mann an ihrer Seite, dessen Identität sie geheim hält. Klar ist aber, dass es für sie keine Rückkehr auf den Court geben wird.
„Wenn ich mit etwas fertig bin, komme ich nicht zurück. Ich spiele immer noch zum Spaß, aber ich könnte es nicht ertragen, jede Woche meine Koffer zu packen und immer dieselben Leute zu sehen.“
Bei ihrer Heimat Italien gestaltet sich das übrigens anders: „Ich werde auch immer nach Italien kommen, denn Italien ist meine Heimat. Ich bin Italienerin. Eines Tages werde ich zurückkehren, um hier zu leben. Ich liebe Italien, es ist das schönste Land der Welt. Ich bin hier geboren und dies ist meine Heimat.“