Boris Becker ist immer da. Für Gespräche im Hotel, rund um die Matches und selbst bei den Interviews - das deutsche Tennisidol weicht seinem neuen Schützling Holger Rune bei den ATP Finals in Turin kaum von der Seite.
Becker sorgt schon für Erstaunen
Und Becker kann mit dem spürbaren Formanstieg des dänischen Toptalents auch schon einen ersten Erfolg vorweisen.
„Er kümmert sich um mich und beschützt mich vor allem“, sagte Rune beim prestigereichen Jahresausklang der dänischen Zeitung Ekstra Bladet: „Es ist schön, ihn an meiner Seite zu haben, wenn ich Dinge abseits des Platzes mache.“
Chemie zwischen Becker und Rune passt
Die Chemie zwischen dem 55 Jahre alten sechsmaligen Grand-Slam-Sieger und dem Himmelsstürmer aus dem Umkreis von Kopenhagen passt. Seitdem Becker Runes neuer Coach ist, scheint die erste Krise des 20-Jährigen überwunden.
In Turin, beim Turnier der acht besten Spieler des Jahres, besitzt Rune vor seinem abschließenden Gruppenduell gegen Lokalmatador Jannik Sinner am Donnerstagabend mit einem Sieg eine Chance auf den Einzug ins Halbfinale.
Die besten Spieler bei den wichtigsten Turnieren zu schlagen - das ist das erklärte Ziel des Youngsters, der mit seiner selbstbewussten, aufmüpfigen Art durchaus immer mal wieder aneckt.
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„Ich mag starke Persönlichkeiten“, sagte Becker jüngst der französischen Zeitung L‘Equipe: „Ich mag Holgers Aggressivität. Ich war selbst ein aggressiver Spieler. Ich mag auch seine Art, sich auf dem Platz auszudrücken, er ist ein echter Kämpfer, ein Hitzkopf.“ Um sehr gut zu sein, müsse man auch etwas verrückt sein, fügte der dreimalige Wimbledonsieger an.
Auch einen aufstrebenden und selbstsicheren Athleten wie Rune plagen jedoch mal Zweifel, und er kann aus dem Rhythmus geraten. Der München-Sieger fiel nach seinem Wimbledon-Aus im Viertelfinale gegen den gleichaltrigen Carlos Alcaraz in ein Loch, eine Situation, die schließlich zum Engagement von Becker führte. Im Oktober in Basel bildeten beide erstmals bei einem Turnier ein Team.
Runes Mutter schwärmt von Becker
„Boris hat Erfahrung auf einer ganz anderen Ebene, weil er die Erfahrung als Spieler hat“, sagte Runes Mutter und Managerin Aneke Rune dem dänischen Sender TV2 in Turin und erzählte von einer Situation am Rande der Finals.
Rune seien Dinge im Kopf herumgeschwirrt, „und dann haben sie sich in der Hotellobby getroffen, um darüber zu reden“, sagte Aneke Rune: „Es ist erstaunlich, was Erfahrung bewirken kann.“