Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic und seine serbischen Mitspieler haben am Donnerstag einen Dopingtest vor dem Davis-Cup-Match gegen Großbritannien verweigert - aus Ärger über das aus ihrer Sicht unzumutbare Prozedere.
Doping-Eklat um Djokovic
Djokovic zeigte sich erbost über die im Davis Cup geltenden, für ihn offensichtlich ungewohnten Regularien, die unangekündigte Tests auch vor den Matches erlauben.
Djokovic schimpft: „Es muss Grenzen geben“
„Das ist das erste Mal, dass mir das passiert ist“, schimpfte Djokovic bei der Pressekonferenz nach seinem Einzelsieg gegen Cameron Norrie: Er sei „eineinhalb Stunden vor dem Start“ von einem Repräsentanten der Anti-Doping-Agentur WADA zur Kontrolle gebeten worden: „Das macht doch keinen Sinn, wenn ich auch hinterher kontrolliert werde.“ Die Mannschaft habe nach dem Spiel Blut- und Urinproben absolviert.
Djokovic erklärte auf Serbisch, dass er sich mit dem Kontroll-Verantwortlichen gestritten hätte - dieser hätte argumentiert, dass die Spieler nach dem Match eine Ruhepause hätten bekommen sollen und der Test deshalb vor dem Spiel angesetzt worden sei.
„Das ist mir in 20 Jahren noch nie passiert“, berichtete Djokovic: „Er saß in einer der Ecken und ist mir stundenlang gefolgt. Das ist empörend. Ich habe Dopingkontrollen immer verteidigt, aber nicht vor Matches. Ich habe nichts zu verbergen, aber es muss Grenzen geben.“
Andere Doping-Regeln im Davis Cup
Hintergrund des Eklats sind die in der Endphase des Davis Cup geltenden Regeln des Verbands ITF, die anders sind als die auf der ATP-Tour und auf Grand-Slam-Turnieren, wo Tests vor den Matches tabu sind.
Wie die spanische Marca berichtet, hatte die ITF allerdings schon am Montag alle Teamkapitäne in einem Meeting belehrt, dass sie mit Überraschungstests auch vor den Spielen rechnen müssten.
Tennis-Dominator Djokovic hatte sein Einzel gegen Norrie in zwei Sätzen gewonnen und sein Team damit ins Halbfinale geführt. Dort wartet am Samstag Italien um Spitzenspieler Jannik Sinner (DATENCENTER: Der Spielplan des Davis Cup).