Extremsegler Boris Herrmann ist am Sonntagmittag ins Hochsee-Abenteuer Vendee Globe gestartet. Im französischen Les Sables-d‘Olonne ging der Hamburger unter dem Jubel der Zuschauerinnen und Zuschauer an Bord seiner Jacht Seaexplorer. Dort wird er in den kommenden 80 Tagen leben, auch Weihnachten wird der 43-Jährige auf dem Meer ohne seine Familie verbringen. Vor dem Start nahm er seine Frau Birte fest in den Arm und postete ein Bild davon auf Instagram: „Abschied nehmen ist der schlimmste Teil“, schrieb er darunter.
Vendee Globe: Herrmann und Mitstreiter in See gestochen
Der Startschuss folgte um 13.02 Uhr vor der Küste des französischen Küstenorts. Im Hafen der Kleinstadt wurden die 40 Teilnehmer der Hochseeregatta bereits in den Morgenstunden von Hunderttausenden Zuschauern empfangen. Unmittelbar nach dem Ablegen übernahm Herrmann vorerst die Führung und sorgte damit für einen erfolgreichen Start.
"Es ist toll, dass man die Stimmung und die Vibes der Leute, die unten am Boot warten, noch einmal aufnehmen kann", sagte Hermann im NDR über sein Team und seine Familie: "Ich bin sehr dankbar, dass sie da sind und mich unterstützen." Anders als am Sonntag, hatte es bei seinem ersten Start 2020 aufgrund der Corona-Pandemie keine große Verabschiedung gegeben.
Die Hochseeregatta, die auch als "Mount Everest des Segelns" bezeichnet wird, führt auf knapp 45.000 Kilometern einmal rund um die Welt. Die Skipper sind dabei auf ihrer etwa 18 Meter langen Jacht für rund 80 Tage auf sich alleine gestellt. Die sechs Frauen und 34 Männer müssen auf ihrer Reise mit Einsamkeit, wenig Schlaf und gefriergetrocknetem Essen klarkommen.
Für Herrmann ist das alles nichts Neues. Er ist hocherfahren und zählt bei der Jubiläumsausgabe zu den Mitfavoriten. Bei seiner ersten Teilnahme beendete er das Rennen auf Rang fünf. In diesem Jahr ist Herrmann mit der neuen Seaexplorer an den Start gegangen, das Boot wurde erst 2022 vorgestellt.