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Kieler Woche: Wie eine Hochzeit eine Segelkarriere rettete

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Kieler Woche: Wie eine Hochzeit eine Segelkarriere rettete

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Eine Hochzeit rettete ihre Karriere

Anastasiya Winkel träumte schon in Kindertagen von einer Olympia-Teilnahme. Mit viel Engagement und einer glücklichen Fügung erreicht sie ihr Ziel.
Malte und Anastasiya Winkel sind dem/r jeweils anderen und dem Segelsport verfallen
Malte und Anastasiya Winkel sind dem/r jeweils anderen und dem Segelsport verfallen
© instagram.com/amsailingfamily
Anastasiya Winkel träumte schon in Kindertagen von einer Olympia-Teilnahme. Mit viel Engagement und einer glücklichen Fügung erreicht sie ihr Ziel.

Bei der Kieler Woche sehen sich Anastasiya Winkel und Luise Wanser wieder.

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Diesmal offiziell als Konkurrentinnen. Während Wanser mit Philipp Autenrieth in der 470er-Klasse an den Start geht, bildet Winkel in derselben Klasse mit ihrem Mann Malte ein Duo.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio vor zwei Jahren waren die beiden Frauen noch gemeinsam für Deutschland an den Start gegangen. Dass dies aber überhaupt möglich war, lag vor allem an Malte - und an ein Treffen im Jahr 2014.

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Damals trat die gebürtige Ukrainerin Winkel bei der Junioren-Weltmeisterschaft noch unter ihrem Mädchennamen Krasko an. Am Finaltag sollte sich das Leben der damals 19 Jahre alten Sportwissenschaftsstudentin für immer ändern.

Wie das Hamburger Abendblatt schrieb, „verliebte sie sich in den deutschen Bronzemedaillen-Gewinner Malte Winkel“. Daraufhin führten beide über eineinhalb Jahre eine Fernbeziehung. Er lebte in Deutschland, sie in der Nähe von Luhansk.

Flucht nach Deutschland zum Lebensgefährten

Ihre Heimat aber verließ die Seglerin später. Das Leben in der Ostukraine war damals schon gefährlich, sodass sie zunächst zu Verwandten nach Russland und später zu ihrem Lebensgefährten nach Deutschland floh.

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Nachdem sie dort anfangs kein Team fand, war sie schon kurz davor, ihren großen Traum von Olympia zu begraben. Doch durch die Bemühungen ihres damaligen Lebensgefährten Malte Winkel und die Unterstützung weiterer deutscher Akteure konnte die Vorschoterin erstmals mit Steuerfrau Fabienne Oster ein neues Team unter deutscher Flagge bilden.

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Im August 2017 heiratete Krasko ihren Lebensgefährten - und vier Jahre später konnte sie sich als Anastasiya Winkel in Tokio ihren Olympia-Traum erfüllen. Allerdings nicht mit Oster, mit der sie im Boot nicht immer harmonierte, sondern mit Wanser.

Denn die rief sie im März 2020 an, nachdem sie kurz zuvor die siebenjährige Teamgemeinschaft mit ihrer Schwester Helena Wanser beendet hatte.

Nur ein paar Tage später saßen die beiden Frauen das erste Mal gemeinsam in einem Boot. Mit nur einem knappen Jahr Vorbereitungszeit auf die Olympia-Qualifikation legten sich die Hamburgerin und die Ukrainerin mächtig ins Zeug, um ihren Traum von Olympia wahr werden zu lassen. Sie trainieren hart und verbrachten 22 bis 26 Tage im Monat auf dem Wasser.

Deutsche Staatsbürgerschaft für Winkel

Dadurch, dass es durch die Pandemie über mehr als eineinhalb Jahre keine großen Regatten gab, die Aufschluss über Leistungen hätten geben können, galten noch die 470er-Seglerinnen Frederike Loewe und Anna Markfort aus Berlin als Favoriten für die Qualifikation. Das Olympia-Ticket aber sicherten sich völlig überraschend Winkel und Wanser.

Auch die letzte Hürde vor der Olympia-Teilnahme meisterte Winkel noch. Am 18. März 2021 erhielt sie mit der Einbürgerungsurkunde die deutsche Staatsangehörigkeit. Ihren Start unter schwarz-rot-goldener Flagge stand somit nichts mehr im Weg.

In Tokio sollte es zwar nicht zu einer Medaille reichen. Doch allein die Teilnahme war für beide - Winkel und Wanser - ein Erfolg.

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Wenn sie sich nun bei der Kieler Woche wieder begegnen, werden sie sich sicherlich einiges zu erzählen haben - auch wenn sie diesmal nicht im selben Boot sitzen.