Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn richtet nach dem Weltrekord von Olympiasieger Lukas Märtens den Blick Richtung WM - schraubt die Erwartungen an weitere Fabelzeiten aber herunter. "Man weiß nie, ob das noch mal schneller geht. So einen Weltrekord schwimmt man nicht jeden Tag und auch nicht jede Saison oder sogar zwei Mal in der Saison", erklärte Berkhahn in einer Medienrunde am Dienstag.
Berkhahn über Märtens: Rekorde "schwimmt man nicht jeden Tag"

Märtens hatte am vergangenen Samstag mit einer Zeit von 3:39,96 Minuten bei einem Meeting in Schweden die bisherige Bestmarke über 400 m Freistil von Paul Biedermann aus dem Jahr 2009 um elf Hundertstelsekunden unterboten. "Das war schon ein spezieller Moment", sagte Berkhahn: "Ob wir das noch mal reproduzieren können, ist die Frage."
Mit Blick auf die WM in Singapur (11. Juli bis 3. August) will Berkhahn sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Eine WM ist sicher nicht immer ein Platz, um Weltrekorde zu schwimmen. Am Ende geht es um die Medaillen", betonte er.
Emotional sei von Märtens nun "natürlich wieder ein bisschen Spannung abgefallen", erklärte Berkhahn. Mit Blick auf die kommenden Wettkämpfe, zu denen auch die deutschen Meisterschaften in Berlin (1. bis 4. Mai) gehören, wolle man Märtens' "Form weiter aufbauen Richtung Weltmeisterschaft, sodass diese möglichst stabil ist".
Sorgen über mangelnde Professionalität muss sich Berkhahn bei seinem Schützling jedenfalls nicht machen. Märtens sei direkt nach seinem Rekord wieder konzentriert gewesen und gehe mit der Situation "sehr gut um", sagte Berkhahn. Das bewies Märtens schon am Dienstagabend, als er seinen deutschen Rekord über 800 m Freistil um 38 Hundertstel verbesserte.