Eklat bei der Schwimm-WM in Südkorea:
Eklat: Australier boykottiert Podium
Nach dem ersten Finale im Becken, das der Chinese Sun Yang über 400 Meter gewann, protestierte der Zweitplatzierte Mack Horton auf innovative Art und Weise. Bei der Siegerehrung verweigerte der Australier den Gang aufs Podest und blieb auch bei der Nationalhymne Chinas demonstrativ hinter dem Treppchen für den zweiten Platz stehen.
Auch bei den gemeinsamen Fotos hinterher hielt Horton mehr als einen Meter Abstand zu Yang, der stattdessen nur mit dem Drittplatzierten Gabriele Detti aus Italien posierte. Horton würdigte Yang keines Blickes und schaute demonstrativ ernst.
Hintergrund: Schwimmstar Yang ist der personifizierte Bösewicht seines Sports, er soll eine Dopingprobe mit einem Hammer zerschlagen haben.
Horton erhält weniger Prämie
Dem wegen eines früheren positiven Tests ohnehin kritisch beäugten Weltrekordler droht aufgrund einer neuen Dopingaffäre unmittelbar nach der WM die nachträgliche Sperre und vielleicht sogar das Karriereende. Im September wird der Internationale Sportgerichtshof CAS den Fall um eine offenbar mit dem Hammer zerstörte Dopingprobe neu aufrollen.
Horton erkennt den Sieg des neuen Weltmeisters durch den Protest offenbar nicht an, zumal ihm auch finanziell Nachteile entstehen. Jeder Weltmeister erhält vom Weltverband 17.000 Euro, der Zweitplatierte "nur" 13.000 Euro. Die Zuschauer, von denen ein Großteil aus China nach Südkorea gereist war, pfiffen den Australier teilweise aus.
Yang gewann als erster Schwimmer bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele alle Disziplinen von 200 bis 1500 m Freistil.