Martin Richenhagen ist neuer Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN. Die außerordentliche Mitgliederversammlung bestätigte am Dienstag in Warendorf mit großer Mehrheit den Vorschlag des Beirats Sport. Damit endete auch monatelange Querelen und eine personelle Fluktuation ohnegleichen, die auch durch die Posse um einen nicht entlasteten und nach wie vor umstrittenen Generalsekretär Soenke Lauterbach bereichert worden waren.
Präsidenten-Posse beendet
Richenhagen (72) ist der fünfte Präsident der FN nach deren Re-Organisation im Jahr 1968. Zuvor hatten Dieter Graf Landsberg-Velen (1968-2001), Jürgen Thumann (2001-2005), Breido Graf zu Rantzau (2005-2021) und der im Juli zurückgetretene Hans-Joachim Erbel (2021-2024) den Verband angeführt, in dem laut Hamburger Morgenpost zuletzt „Grabenkämpfe nach dem Modus jeder gegen jeden herrschten“.
Reiten: Neuer Boss bringt Kompetenzteam mit
Der gebürtige Kölner und studierte Theologe Richenhagen war von 2004 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2020 CEO des US-Landmaschinenriesen AGCO. Nach wie vor sitzt er in den Aufsichtsräten mehrerer deutscher Firmen und bringt auch sportlich die nötige Expertise mit.
Einst selbst erfolgreicher Dressurreiter, war Richenhagen 2008 Dressur-Equipechef bei den olympischen Reiterspielen in Hongkong und beim CHIO in Aachen. Zudem war er einige Jahre Wertungsrichter in der Dressur.
Der 72-Jährige bringt ein vierköpfiges ehrenamtliches Kompetenzteam für die Bereiche PR, IT, Organisation und Projektmanagement mit. „Wir werden uns hinsetzen und die langfristigen Ziele definieren“, sagte Richenhagen dem Magazin Reiterrevue, als dessen Herausgeber er sich nach seiner Wahl zurückziehen wird.
Nur für sechs Monate Präsident?
Zunächst bleiben Richenhagen und seinem Team aber nur sechs Monate, um ihre Pläne und Visionen schnellstmöglich umzusetzen. Schon im Mai 2025 stehen die nächsten turnusgemäßen Neuwahlen bei der FN auf dem Programm, bei denen sich auch der Präsident stellen muss.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)