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Reiten, CHIO: Ludger Beerbaum beendet Karriere - Olympia-Legende mit Wehmut-Rücktritt

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Reiten, CHIO: Ludger Beerbaum beendet Karriere - Olympia-Legende mit Wehmut-Rücktritt

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Eine Legende tritt ab

Reit-Ikone Ludger Beerbaum beendet beim CHIO in Aachen überraschend seine herausragende Karriere. In seiner Begründung schwingt auch Wehmut mit.
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von SPORT1
Reit-Ikone Ludger Beerbaum beendet beim CHIO in Aachen überraschend seine herausragende Karriere. In seiner Begründung schwingt auch Wehmut mit.

Ludger Beerbaum schnappte sich beim CHIO ein Mikrofon und ritt im Kreis vor dem Aachener Publikum umher – dann stieg der viermalige Olympiasieger (1992 im Einzel sowie 1988, 1996 und 2000 mit der Mannschaft) völlig überraschend endgültig aus dem Sattel.

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„Ich glaube, es ist Zeit, jetzt den jüngeren Platz zu machen“, sagte der 59-Jährige beim erfolgreichen deutschen Abschluss des Hochkaräter-Events am Sonntag, bevor er von seinen Emotionen überwältigt wurde und auch Wehmut durchklingen ließ: „Ich habe mich ein bisschen gefühlt wie ein Hund, der noch einmal mit zur Jagd darf.“

Über drei Jahrzehnte war er einer der erfolgreichsten Springreiter der Welt. Beerbaum gewann unter anderem zwei WM-Titel, sechs bei Europameisterschaften und neun deutsche Meisterschaften. Springkollege Philipp Weishaupt, Bereiter auf Beerbaums Gut in Riesenbeck, würdigte ihn mit Superlativen.

Ludger Beerbaum beendet Karriere

„Dieser Mann ist sicherlich der beste Reiter, den es jemals gab“, sagte der 37-Jährige ebenfalls sehr angefasst. „Er hat sich einfach ein Pferd geschnappt, ist rein geritten und hat niemandem ein Wort gesagt.“

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Beerbaum, weltweit erfolgreichste Springreiter nach dem 2018 gestorbenen Hans Günter Winkler, habe „den Sport 30 Jahre lang weiterentwickelt, es ist eine große Ehre, für ihn zu arbeiten. Ich danke ihm für alles, was er getan hat.“

Sein Karriereende kam an diesem Sonntagabend plötzlich, war aber nicht spontan. „Ich habe schon an die letzten zwei bis drei Jahre gedacht, irgendwann musst du dich auch mal der biologischen Uhr stellen und gucken, dass du den Absprung findest, bevor alle sagen: ‚Du wirst zu alt und es ist nicht mehr so richtig schön, dir zuzugucken.‘“

Nach seinem Oberschenkelbruch in Doha im März habe er bereits das Gefühl gehabt, „den Absprung verpasst“ zu haben und sagte schon für Aachen ab. Als sich seine Verletzung besserte, griff Beerbaum kurzgeschlossen zum Hörer. „Du kannst ja vielleicht noch einmal nach 38 Jahren zum 35. Mal versuchen, in Aachen mitzumachen“, habe er sich gedacht. Die Startplätze waren zwar vergeben, doch die Ikone bekam eine „Wildcard“.

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„Es ist nicht mehr so richtig schön, dir zuzugucken“

Und so bekam er seinen Abschied vor seinem liebsten Publikum. „Wenn man sowas überhaupt macht, gibt es keinen besseren, prädestinierten Ort, als Aachen“, schwärmte Beerbaum: „Auch wenn man hier nicht so eine gute Runde hat, verzeiht dieses Publikum alles, das ist wirklich außergewöhnlich. Das möchte ich einmal.“ sagen und mich nach über drei Jahrzehnten wirklich von Herzen bedanken.

Beim Auftaktspringen des CHIO am Dienstag belegte Beerbaum Platz 13, beim Preis von NRW am Samstag reichte es zu Rang sechs.

Zum Abschluss in Aachen beim Großen Preis landete er vor 40.000 Zuschauern mit der Stute Mila nach einem Fehler am Wassergraben auf dem 25. Rang.

„Ich darf auf eine tolle Zeit als Reiter blicken, habe die ganze Welt bereist und wunderschöne Erlebnisse gehabt“, sagte Beerbaum. „Es ist mir eine Freude, beim schönsten Turnier der Welt diesen für mich nicht leichten Schritt zu gehen.“

So geht es weiter mit der Reitsport-Ikone

Wie es nun weitergeht? „Ich werde weiterhin mein Leben dem Pferdesport widmen“, verkündete Beerbaum: „Ganz ohne Reiten kann ich nicht sein, da dies mein Lebensinhalt war und ist. Deshalb werde ich Pferde weiterhin ausbilden und auch hin und wieder in kleinem Rahmen bei Turnieren vorstellen.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)