Der deutsche Radprofi John Degenkolb verpasst nach seinem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt den Klassiker Paris-Roubaix und kann ausgerechnet bei seinem Lieblingsrennen nicht an den Start gehen.
Legende leidet mit Degenkolb

Vor zehn Jahren feierte Degenkolb in Roubaix den größten Triumph seiner Karriere und gewann als einziger deutscher Radprofi nach Josef Fischer (1896) das prestigeträchtige Rennen. Daher wiegt der Ausfall besonders schwer, wie Ex-Profi Jens Voigt bei SPORT1 erklärt.

„Er wollte gerne Abschied nehmen von seinem Rennen“
„Er hat sich nochmal richtig gut in Form gebracht. Er wollte gerne Abschied nehmen von seinem Rennen“, sagt die deutsche Tour-Legende über Degenkolb, der beim Team Picnic PostNL noch bis 2026 unter Vertrag steht.
„Wir dürfen nicht vergessen: Er unterstützt das Jugendrennen und ein Pavé-Sektor ist nach ihm benannt. Er hat eine echt starke Verbindung. Es ist sein größter Erfolg gewesen, Roubaix damals zu gewinnen“, erklärt Eurosport-Experte Voigt weiter.
Denn die „Hölle des Nordens“, ist ein Klassiker voller Geschichte, Prestige und Anekdoten und für Degenkolb mehr als nur ein Rennen. „Paris-Roubaix fließt durch meine Adern“, sagte Degenkolb einmal.
Daher ist sich Voigt sicher: „Er wollte sich anders verabschieden. Ich glaube nicht, dass er in Sieg-Form gewesen ist, aber egal, er hätte ganz sicher ein gutes Rennen gefahren.“
Degenkolb erleidet nach Horrorsturz mehrere Knochenbrüche
Degenkolb war auf der Flandern-Rundfahrt 126 Kilometer vor dem Ziel schwer gestürzt und erlitt Knochenbrüche an Schlüsselbein, Ellbogen und Handgelenk. Der Routinier wird nach der notwendigen Operation mehrere Wochen ausfallen und laut seinem Team zwei Monate nicht an Wettbewerben teilnehmen können.
Voigt spricht zwar von einem Rückschlag für Degenkolb, aber dramatisch sei es auch nicht. „Nichts, was eine Kämpfernatur wie John nicht schaffen oder überwinden könnte. Natürlich ist es frustrierend, dass er gerade sein Rennen verpasst. Aber jemand wie John verkraftet das“, befindet der TV-Experte.
„Wenn er die Zwangspause überstanden hat, hat er noch genügend Zeit“, gibt sich Voigt zuversichtlich, besonders was die Vuelta a Espana angeht: „Bei der Vuelta hat er schon 10 Etappen gewonnen. Das liegt ihm anscheinend, da kann er noch mal richtig zuschlagen.“ Die Spanienrundfahrt findet vom 23. August bis zum 14. September statt - bis dahin sollte Degenkolb rechtzeitig fit sein.