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"Ich bin durchgerasselt in die Tiefe": Das bewegte Leben eines Jahrhunderttalents

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"Ich bin durchgerasselt in die Tiefe": Das bewegte Leben eines Jahrhunderttalents

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Ein bewegtes Leben

Groß gefeiert - tief gefallen. Jan Ullrich kennt die Sonnen- und Schattenseiten des sportlichen Ruhms wie kaum ein anderer deutscher Athlet. Am Montag wird er 51 Jahre alt.
Der frühere Radstar Jan Ullrich gibt erstmals öffentlich ein klares Dopingbekenntnis ab.
Groß gefeiert - tief gefallen. Jan Ullrich kennt die Sonnen- und Schattenseiten des sportlichen Ruhms wie kaum ein anderer deutscher Athlet. Am Montag wird er 51 Jahre alt.

Nur kurz geht Jan Ullrich aus dem Sattel, beschleunigt mit einigen kräftigen Tritten, dann zieht er davon.

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Elegant, mit seinem unvergleichlich ästhetischen Stil. Meter um Meter legt der 23-Jährige zwischen sich und seine Konkurrenten, klettert seinem ersten Gelben Trikot und dem großen Triumph bei der Tour de France entgegen.

In diesen Juli-Tagen des Jahres 1997 wird der deutsche Radsport-Kaiser geboren.

Hype um Jahrhunderttalent Ullrich

In den Pyrenäen begann der unwirkliche Hype um das Jahrhunderttalent. Bei seinem Telekom-Kapitän Bjarne Riis und Teamchef Walter Godefroot hatte er sich zuvor noch das Okay für seine Attacke geholt.

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Und was für eine Attacke das ist! Ullrich lässt seine Konkurrenten wie seinen Kapitän stehen, hat im Ziel 1:08 Minuten Vorsprung auf die Verfolger Marco Pantani und Richard Virenque, 3:23 Minuten auf den schwer geschlagenen Riis.

Zwölf Tage später erreicht Ullrich die Avenue des Champs-Élysees in Paris schließlich mit einem Vorsprung von 9:09 Minuten auf Virenque. Nicht einmal Lance Armstrong, mit dem sich Ullrich später über Jahre duellierte, hatte je einen solchen Abstand auf den Zweiten.

Ullrich: „Durchgerasselt in die Tiefe“

„Es war fast wie 1954, als Deutschland Fußball-Weltmeister wurde“, erinnerte sich Reporter-Legende Herbert Watterott in der ARD.

Die Umstände des Triumphs aber haben längst einen Schatten auf Ullrichs Karriere geworfen. An seinem 51. Geburtstag, den er an diesem Montag begeht, blickt er zurück auf bewegte Jahre: Tour-Sieger, Alkohol- und Drogenprobleme, Dopinggerüchte!

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Erst kurz vor seinem 50. Geburtstag im vergangenen Jahr machte er reinen Tisch und legte eine umfassende Dopingbeichte ab. Der gebürtige Rostocker hat sich damit von einer Lüge befreit, die er mehr als sein halbes Leben mit sich herumgetragen hat.

„Ich war ein Sieganwärter der Tour de France, und auf einmal ging der Boden auf, und ich bin durchgerasselt in die Tiefe“, sagte Ullrich damals in der ARD über seinen tiefen Fall, mit dem sich im vergangenen Jahr auch eine Dokumentation beschäftigte. In der Produktion „Jan Ullrich - der Gejagte“ von Amazon Prime, kommt nicht nur das einstige Jahrhunderttalent, sondern auch viele seiner Weggefährten zu Wort.

Ullrich selbst blickt nach Jahren des Absturzes und der Skandale jetzt wieder zuversichtlich in die Zukunft. „Ich versuche, keine weiteren Jahre zu verlieren. Ich glaube auch, dass ich gelernt habe, dass ich zum gesunden Leben keinen Alkohol und keine Drogen brauche“, sagte er.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)