Red Bull hat Großes im Radsport vor und richtet dabei den Fokus gezielt auf die Jugend. Ein herausragendes Beispiel dieser Strategie ist Florian Lipowitz, ein ehemaliger Biathlet, der sich derzeit als eine der vielversprechendsten Hoffnungen im nationalen und internationalen Radsport entpuppt.

Lipowitz: Von der Loipe aufs Rad

Lipowitz begann bereits im Alter von acht Jahren mit dem Einzelsport - allerdings beim Biathlon. Auf der Langlaufloipe erzielte er als Jugendlicher beeindruckende Erfolge, darunter der Titel des Deutschen Meisters.

Doch nach einem Umzug ins österreichische Seefeld und mehreren Verletzungen, darunter einem Kreuzbandriss, fand er seine noch größere Leidenschaft für den Radsport. Diese neue Passion führte ihn schließlich zu ersten Erfolgen bei Radmarathons im Jahr 2019, was ihm 2020 einen Platz im UCI Continental Team Tirol KTM Cycling einbrachte.

Auch wenn er in den folgenden drei Jahren keine großen Siege erringen konnte, etablierte er sich als talentierter Bergfahrer und erreichte immer wieder ordentliche Platzierungen.

Biathlon-Talent mit Durchbruch bei der Vuelta

Sein Potenzial blieb nicht unbemerkt, und so wurde er vom Team Red Bull - BORA-hansgrohe unter Vertrag genommen. Hier machte Lipowitz schnell auf sich aufmerksam, insbesondere mit seiner starken Leistung bei der Tour of the Alps und einem beeindruckenden dritten Platz bei der diesjährigen Tour de Romandie.

Sein endgültiger Durchbruch scheint ihm allerdings dieser Tage bei der Vuelta a España zu gelingen. Dort brilliert er als bester Nachwuchsfahrer und Edelhelfer für Kapitän Primoz Roglic.

„Er fliegt“, fand der Slowenische Starfahrer dann auch folglich am zweiten Vuelta-Ruhetag lobende Anerkennung für die Leistungen des jungen Deutschen. „Ich fahre das erste Mal mit ihm zusammen und es ist richtig gut, ihn an meiner Seite zu haben. Er hatte schon zuvor großartige Leistungen gezeigt, nun hat er hier das weiße Trikot.“

Lipowitz und Red Bull - ein Match

Während Roglic als Gesamtzweiter (+1:03) weiter darauf hofft, das rote Trikot des Führenden bald vom australischen Ineos-Profi Ben O‘Connor übernehmen zu können, hat Lipowitz (Gesamtsechster, +4:33) bereits ein Sondertrikot inne. In der Wertung des besten Nachwuchsfahrers behauptet er das weiße Trikot Etappe für Etappe und liegt vor dem Ineos-Profi Carlos Rodríguez (Gesamtachter +4:40).

Der 23-Jährige passt ideal in Red Bulls Strategie, die exzellenten Sport und Marketing verbinden soll. Ein Athlet, der unerwartet zur Sportart fand und dann alle überrascht, verkörpert den eigenen Anspruch geradezu perfekt. Florian Lipowitz scheint mit seinem Team Red Bull - BORA - hansgrohe derzeit zu fliegen.