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Tour de France: Tränen-Drama! Das bittere Schicksal von Fabio Jakobsen

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Tour de France: Tränen-Drama! Das bittere Schicksal von Fabio Jakobsen

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Das nächste Kapitel voller Leid

Bei der Tour de France 2024 muss Fabio Jakobsen aufgeben. Für den Niederländer nicht das erste Mal. Das Sportlerleben meint es nicht immer gut mit dem Sprinter.
Tadej Pogacar ist der große Favorit auf den Sieg bei der Tour de France. Der amtierende Champion Jonas Vingegaard hat sich nach einem schweren Sturz Anfang des Jahres fit gemeldet.
Benjamin Bauer
Benjamin Bauer
Bei der Tour de France 2024 muss Fabio Jakobsen aufgeben. Für den Niederländer nicht das erste Mal. Das Sportlerleben meint es nicht immer gut mit dem Sprinter.

„Harte Zeiten sind nie von Dauer, aber harte Menschen schon.“ Diese Worte postete das Team dsm-firmenich PostNL bei am Donnerstagmittag bei Instagram, versehen mit einem Bild von Fabio Jakobsen.

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Kurz zuvor hatte der Niederländer auf der 12. Etappe der diesjährigen Tour de France aufgegeben. Nach 24 Kilometern rollte der Sprinter, der den Anschluss ans Feld verloren hatte, nach links von der Straße zu einem Begleitfahrzeug, ein Betreuer nahm ihn in Empfang, gab ihm Trost mit einer Streicheleinheit, ehe Jakobsen kurz in die TV-Kameras winkte.

Unter Tränen stützte sich Jakobsen an das Begleitfahrzeug und ließ sich wenig später auf dem Beifahrersitz mit gesenktem Haupt wegfahren.

Bereits am Tag zuvor zeichnete sich das Aus des 27-Jährigen ab, als letzter Fahrer innerhalb des Zeitlimits kam er auf der spektakulären Etappe im Zentralmassiv ins Ziel und rettete sich. Doch am Donnerstag war dann Schluss. Wie schon im vergangenen Jahr, als der Niederländer ebenfalls aufgeben musste.

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Stürze pflastern Jakobsens Weg

2023 war der Sprintstar auf der vierten Etappe schwer gestürzt, kämpfte aber weiter bis Etappe elf, doch dann war beim damaligen Fahrer vom Team Soudal Quick-Step Endstation.

„Der Hotelservice hat andauernd neue Bettlaken gebracht, mein Bett sah aus wie ein OP-Tisch“, beschrieb der Niederländer damals bei Eurosport die Nächte nach seinem schweren Sturz in Nogaro auf der kurvenreichen Motorsportstrecke Circuit Paul Armagnac zwei Kilometer vor dem Ziel dar.

Jakobsen: Aufgabe beim Giro

Stürze und Aufgaben sind eng mit Jakobsen verbunden. In diesem Jahr musste der Niederländer beim Giro d‘Italia ebenfalls aufgeben. Auf der elften Etappe war er im Zielsprint zu Fall gekommen.

Tags drauf konnte er nicht weiterfahren. „Ich habe Schmerzen in der Brust und hatte eine schlaflose Nacht“, begründete Jakobsen seine Aufgabe bei der Italien-Rundfahrt.

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Horror-Sturz in Polen

Dass Jakobsen überhaupt noch Rennen fährt, ist ein kleines Wunder. Bei der Polen-Rundfahrt 2020 war der Niederländer in einen Horrorsturz verwickelt. Im Zielsprint der ersten Etappe in Kattowitz wurde er von seinem Landsmann Dylan Groenewegen abgedrängt und krachte mit knapp 80 km/h brutal in die seitliche Straßenabsperrung.

Jakobsen verletzte sich schwer am Kopf, verlor viel Blut und wurde per Helikopter abtransportiert. Im Krankenhaus versetzten ihn die Ärzte ins künstliche Koma. Ein gebrochener Gaumen erschwerte damals das Intubieren.

„Das war ein krimineller Akt von Groenewegen“ twitterte sein Teamchef Patrick Lefevere nach dem Sturz. Groenewegen bekam Morddrohungen und wurde unter Polizeischutz gestellt. „Der Sturz auf der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt wird für immer ein schwarzes Kapitel in meiner Karriere bleiben“, erklärte Groenewegen im Nachhinein.

Jakobsen, der Kämpfer

Fabio Jakobsen, benannt nach dem 1995 bei der Tour de France tödlich verunglückten Fabio Casartelli, kämpfte sich zurück und stieg wettkampfmäßig acht Monate wieder auf das Rad.

Auch für Momente wie bei der Tour 2022, als er auf der 17. Etappe drohte, das Zeitlimit zu verpassen. Beim finalen Anstieg quälte er sich, angefeuert von seinem Team und den frenetischen Fans, gegen die davonrinnende Zeit und das drohende Aus.

„Das ist ein Kampf ums Überleben“, beschrieb der SBS-Kommentator die letzten 200 Meter von Jakobsen am TV-Mikorofon. Am Ende schaffte es Jakobsen um 16 Sekunden, war völlig entkräftet und kauerte minutenlang an der Streckenbegrenzung.

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Wenige Tage zuvor hatte er die zweite Etappe der Tour gewonnen. Er hat also schon härte Rückschläge weggesteckt.