Bei der Tour de France bleibt den Fahrern beim Kampf um Punkte, Sekunden und Podest nicht viel Zeit für Pausen - auch nicht für die, die menschliche Bedürfnisse verursachen. Doch eine eklige Aktion des belgischen Radsport-Stars Victor Campenaerts ging nun wohl zu weit - zumindest auch für manche TV-Kommentatoren.
Tour-Star bestätigt Pinkel-Eklat
Was war dem Vernehmen nach passiert? Der Fahrer vom Team LOTTO DSTNY musste offensichtlich dringend auf die Toilette, wollte allerdings nicht stoppen. Und so kam ihm offenbar eine Idee: Der 32-Jährige soll seine Trinkflasche genommen und hineingepinkelt haben, ehe er er die Flasche wegwarf, wie es hieß.
Das meinten die Kommentatoren der Eurosport-Übertragung während der 11. Etappe und erklärten, der Vorfall habe sich bereits am Vortag ereignet. „Ich will gar nicht mehr dran denken, das war einfach ekelhaft. Situationsbedingte Komik vielleicht, aber im Endeffekt auch wenig respektvoll den Gegnern gegenüber“, meinte Karsten Migels.
„Hat dem Image des Radsports geschadet“
Seiner Ansicht nach hätte man Campenaerts für die Aktion sogar bestrafen können: „Er hat dem Image, der Außendarstellung, des Radsports geschadet.“
Im TV jedoch war die Situation zunächst nicht zu sehen, auch im Nachhinein waren keine Videos davon zu finden. Dadurch gab es auch in den sozialen Medien eher wenig Aufruhr. Ein User schrieb allerdings auf X: „Ich möchte nicht die Person sein, die die Trinkflasche aufhebt, die Victor Campenaerts weggeworfen hat, nachdem er sie für seine Naturpause benutzt hat.“
Und was sagt der Hauptbeteiligte zu der Angelegenheit? Auf Instagram meldete sich Campenaerts am Mittwochnachmittag mit einem Video-Post zu Wort, der ihn und einen Teamkollegen im Dialog zeigt.
Radsport-Star reagiert auf Pinkel-Vorwürfe
Dabei machte sich das Duo, dem Eindruck nach auf einem Bett liegend, über die Vorwürfe lustig, und bestätigte dabei mehr oder weniger, dass es wirklich zu dem Pinkel-Vorfall kam.
„Die zehnte Etappe war einfach, da kann man nichts Besonderes drüber erzählen. Viele haben uns aber zu der Pinkel-Geschichte befragt“, so Campenaerts, der dann weiter über Seitenwind während der Sprint-Etappe und entsprechende Geschwindigkeiten sprach.
„Erklär‘ uns mal, wie man auf einem Rad pinkelt“, wurde der 32-Jährige dann süffisant von seinem Mitstreiter befragt.
Der antwortete darauf amüsiert: „Jeder hat seine Lieblingsseite, zu der er rauspinkelt. Und meine ist rechts.“
Pipi-Eklat: „Er wollte keinen Schluck, oder?!“
Daraufhin die Entgegnung: „Und das geht, er hat ja seine Flasche ausgetrunken, um sie dann mit Pipi zu füllen.“
„Ziemlich gut gefüllt sogar“, fügte Campenaerts an. „(Stefan) Bissegger (Zeitfahr-Spezialist und Konkurrent vom Team EF Education-Easy Post, Anm. d. Red.) wollte keinen Schluck, oder?!“, ging das Plaudern weiter. „Ich hab‘s ihm angeboten, aber er hat abgelehnt.“
Weiter meinte Campenaerts: „Bei diesen Sprint-Etappen kannst du nicht einfach anhalten, um zu pinkeln. Du musst in deine Flasche pinkeln. Und dann weg damit.“