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Tour de France: Ein Berg, an den Ullrich böse Erinnerungen hat

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Tour de France: Ein Berg, an den Ullrich böse Erinnerungen hat

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Berg mit bösen Ullrich-Erinnerungen

Am heutigen Sonntag endet eine knüppelharte Etappe der Tour de France am Plateau de Beille. Bei dem Anstieg wurden die Karten schon mehrfach neu gemischt - Jan Ullrich kann ein Lied davon singen.
Jan Ullrich hatte am Plateau de Beille mehrfach zu kämpfen
Jan Ullrich hatte am Plateau de Beille mehrfach zu kämpfen
© IMAGO/PanoramiC
mhoffmann
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Am heutigen Sonntag endet eine knüppelharte Etappe der Tour de France am Plateau de Beille. Bei dem Anstieg wurden die Karten schon mehrfach neu gemischt - Jan Ullrich kann ein Lied davon singen.

Ein Mythos wie der Col de Tourmalet, der Mont Ventoux oder der Puy de Dome ist er nicht - für die Tour de France könnte er diesmal aber eine maßgeblichere Rolle spielen.

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Auf der 15. Etappe am Sonntag steuert das Peloton um Tadej Pocacar und Jonas Vingegaard über 4850 Höhenmeter und vier weitere Bergwertungen auf das Plateau de Beille zu. Der 1780 Meter hoch gelegene Ort in den Pyrenäen ist vor allem als Wintersport-Schauplatz bekannt, mit der Tour ist er erst seit 1998 verbunden.

In seiner vergleichsweise jungen Geschichte hat das Plateau de Beille aber schon mehrfach eine Schlüsselrolle bei der Tour gespielt. Ein Lied davon singen kann unter anderem der Leidtragende aus dem Debütjahr: Jan Ullrich.

Jan Ullrich erlebte 1998 den Anfang vom Ende

Im Jahr nach Ullrichs Tour-Triumph 1997 war das Plateau de Beille Ziel der 11. Etappe, vor der für Ullrich alle Zeichen auf Titelverteidigung standen. Im unteren Teil des Schlussanstiegs allerdings griff Marco Pantani an und begann, den Deutschen unter Druck zu setzen.

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Der Italiener, vor dem Teilstück noch rund fünf Minuten hinter Ullrich zurück, holte auf dem Weg ins Ziel eineinhalb Minuten auf, sicherte sich den Etappensieg und verdeutlichte seine Ambitionen, nach seinem Sieg beim Giro d‘Italia auch bei der Tour auf Sieg zu fahren.

Was folgte, ist Radsport-Fans der damaligen Zeit in bleibender Erinnerung: Auf der nasskalten Königsetappe nach Les Deux Alpes brach der von einem Hungerast geplagte Ullrich ein, Pantani knöpfte ihm neun Minuten ab - der Gesamtsieg war dem sechs Jahre später tragisch früh verstorbenen Pantani nicht mehr zu nehmen.

Schlüsselmomente für Armstrong und Contador

Der Sieg am Plateau de Beille erwies sich auch in den darauffolgenden Jahren als gutes Omen: Insgesamt viermal in Folge war der Etappensieger am Ende auch der Gesamtsieger - der vorläufige zumindest: 2002 und 2004 siegte ein gewisser Lance Armstrong, 2002 war Ullrich nicht dabei, 2004 verlor er bei der Etappe zwei Minuten auf Armstrong.

2007 feierte der damals 24 Jahre junge Alberto Contador am Plateau de Beille seinen ersten Tour-Etappensieg. Nach dem Doping-Skandal um den Gesamtführenden Michael Rasmussen schlüpfte Contador ins Gelbe Trikot und holte den Gesamtsieg - Doping-Schatten begleiteten später auch ihn, so wie Armstrong, Ullrich und Pantani.

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Im aktuellen Kampf um das Gelbe Trikot liegt Titelverteidiger Vingegaard nach der Tourmalet-Etappe am Samstag 1:57 Minuten hinter dem Gesamtführenden Pogacar. Das Momentum hat im Moment der slowenischen Sieger von 2020 und 2021. Dass sich das Momentum am Plateau de Beille aber schnell drehen kann, hat Ullrich leidvoll erfahren müssen.