Der Sturz auf der 12. Etappe der Tour de France, in den unter anderem Superstar Primoz Roglic vom deutschen Team Red Bull-Bora-hansgrohe involviert war, hat für viel Aufregung gesorgt. Nun hat sich mit Merjin Zeeman der Sportdirektor von Konkurrent Visma-Lease a Bike geäußert – und schwere Vorwürfe an den Veranstalter gerichtet.
Schwere Vorwürfe nach Sturz-Drama
„So ein Sturz darf nicht passieren. Es waren Gehwege auf der Straße und man konnte sie nicht sehen. Bei den ersten Hindernissen gab es eine Markierung, bei den anderen nicht“, sagte der Niederländer bei NU.nl.
Astana-Fahrer Alexey Lutsenko war rund zwölf Kilometer vor dem Ziel über einen Fahrbahntrenner gestürzt und hatte eine Kettenreaktion ausgelöst, bei der drei Fahrer schwerer zu Boden gingen.
Tour de France: Roglic verliert viel Zeit und steigt aus
Auch Roglic wurde in den Sturz verwickelt und kam schwer gezeichnet mit über zwei Minuten Rückstand ins Ziel und verlor somit viel Zeit auf den Gesamtführenden Tadej Pogacar.
Am Freitagvormittag gab Roglics Team bekannt, dass der Slowene die Tour de France verlässt und nicht bei der 13. Etappe an den Start geht. Schon am Mittwoch war er bei einer Abfahrt kurz vor dem Ziel zu Fall gekommen und hatte Sekunden verloren.
Die Schuld sei laut Zeeman keinesfalls bei Lutsenko zu suchen. „Das ist zu 100 Prozent die Schuld der Organisation. Eine solche Passage kann man mit einem Tour-de-France-Peloton nicht durchstehen. Das ist sehr verantwortungslos und sollte nicht passieren“, monierte der Funktionär des Teams von Jonas Vingegaard, dessen Team nicht betroffen war.
Bora-Sportdirektor Rolf Aldag hatte direkte Kritik nach der Etappe am Donnerstag noch vermieden. „Man kann niemandem einen Vorwurf machen. Diese Verkehrsinfrastruktur gehört dazu, hilft den Menschen 364 Tage im Jahr. Nur einmal wird sie gefährlich. Das wissen wir, auch dass am Ende einer solchen Etappe alle müde sind.“