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Pogacar gewinnt erste Alpen-Etappe der Tour und holt Gelb

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Pogacar gewinnt erste Alpen-Etappe der Tour und holt Gelb

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Machtdemonstration von Tour-Favorit

Tadej Pogacar hat bei der Tour de France das erste Kräftemessen in den Alpen gewonnen - auch dank großer Hilfe des Deutschen Nils Politt.
Tadej Pogacar ist der große Favorit auf den Sieg bei der Tour de France. Der amtierende Champion Jonas Vingegaard hat sich nach einem schweren Sturz Anfang des Jahres fit gemeldet.
Tadej Pogacar hat bei der Tour de France das erste Kräftemessen in den Alpen gewonnen - auch dank großer Hilfe des Deutschen Nils Politt.

Tadej Pogacar trat an den schneebedeckten Hängen des riesigen Galibier unwiderstehlich an, der tapfere Jonas Vingegaard konnte kurz vor der Passhöhe nicht mehr folgen - und das erste Kräftemessen der beiden Giganten der Tour de France im Hochgebirge hatte einen klaren Sieger: Der slowenische Herausforderer Pogacar gewann eine spektakuläre erste Alpen-Etappe und holte sich das Gelbe Trikot zurück.

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„Ich bin einfach total happy. Das war unser Plan und er ist aufgegangen - es war einfach eine Traum-Etappe für uns“, sagte der 25-Jährige, der nun endgültig der Topfavorit auf den Sieg bei der 111. Frankreich-Rundfahrt ist. Das unterschrieb auch Jan Ullrich so. „Das war beeindruckend“, sagte der einzige deutsche Tour-Sieger am Eurosport-Mikrofon: „Pogacar hat im Gegensatz zu Vingegaard die gewissen Leichtigkeit, er spielt mit den Umständen bei der Tour.“

Vingegaard muss abreißen lassen

Pogacar triumphierte nach dem Ritt über den 2642 m hohen Pass des Galibier sowie der rasenden Abfahrt nach Valloire mit 35 Sekunden vor dem Belgier Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) sowie seinem UAE-Teamkollegen Juan Ayuso (Spanien). Primoz Roglic, slowenischer Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe, wurde zeitgleich Vierter, der dänische Titelverteidiger Vingegaard (Visma-Lease a Bike) mit zwei weiteren Sekunden Rückstand Fünfter. „Die Jungs haben super gearbeitet. Ich wollte wegen des Windes nicht zu früh angreifen. Aber ich wusste, dass ich es probieren musste“, sagte Pogacar.

Während Pogacar seinen zwölften Etappensieg bei der Tour feierte, zeigte Vingegaard beim ersten wirklichen Härtetest nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt, dass er noch nicht wieder bei 100 Prozent ist - ihm gelang aber immerhin Schadensbegrenzung.

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Favoriten-Angriff zum richtigen Zeitpunkt

Im Kampf um den Gesamtsieg scheint der zweimalige Champion Pogacar die deutlich besten Karten zu haben, er führt in der Gesamtwertung mit 45 Sekunden vor Evenepoel, Vingegaard (+50 Sekunden) ist Dritter. Der zuvor führende Olympiasieger Richard Carapaz (Ecuador) fiel weit zurück.

Mithilfe seiner brutal starken UAE-Mannschaft um den Kölner Nils Politt, der bei der Anfahrt über viele Kilometer sagenhaft Tempo bolzte, zermürbte Pogacar am nicht allzu steilen, aber mit rund 23 km endlos langen Abstieg zum Galibier die Konkurrenz. Erst kurz vor der Kuppe musste der Kapitän selbst aktiv werden, sein Angriff saß.

Tour-Etappe geht am Fuß der Steigung richtig los

Bei der Rückkehr ins Tour-Mutterland Frankreich nach drei Tagen auf italienischem Boden brachte wie erwartet die beeindruckende Kombination aus Lautaret (2061 m) und dem noch einmal 600 m höheren Galibier die Entscheidung. Letzterer hatte schon oft Tour-Geschichte geschrieben, schon oft Träume platzen lassen.

Aus deutscher Sicht vor allem 1998, als der völlig durchfrorene, hungernde und leidende Jan Ullrich auf der „Schietwetter“-Fahrt nach Les Deux Alpes das Gelbe Trikot an Marco Pantani verlor - und es nie wieder tragen sollte.

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Bergetappe gibt Vorgeschmack auf Alpen-Kletterei

Diesmal waren Bedingungen und Wetter am Alpenriesen Galibier besser - auch wenn Helfer bis zur kurz vor der Ankunft der Fahrer noch Schnee vom Fahrbahnrand räumten. Am Fuß der Steigung begann das Rennen richtig. „Ich denke, dass ist die Phase, in der ich noch am verwundbarsten bin“, sagte der im April so schwer gestürzt Vingegaard am Dienstagmittag: „Ich muss mich hier erstmal selbst verteidigen.“

Wie stark Vingegaard angesichts gerade erst auskurierter Knochenbrüche unter Extrembedingungen sein würde, war die große Frage. „Ich bin für die anderen ein unbekannter Faktor“, sagte der Däne. Nun sind die Konkurrenten etwas schlauer.

So spektakulär die Etappe war: Sie ist nur ein Vorgeschmack auf den zweiten und größeren Teil der Alpen-Kletterei gewesen. In der letzten Woche kehrt die Tour auf dem Weg zum Final-Schauplatz Nizza in die Region zurück, dann stehen noch einmal vier Bergetappen an. Noch scheint das weit entfernt - am Dienstag gehört in Saint-Vulbas die Bühne wieder den Sprintern.