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Tour de France: Vingegaard krönt seine Traum-Tour - Bora-Sprinter Meeus siegt in Paris

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Tour de France: Vingegaard krönt seine Traum-Tour - Bora-Sprinter Meeus siegt in Paris

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Vingegaard krönt seine Traum-Tour

Der dänische Radprofi Jonas Vingegaard hat zum zweiten Mal die Tour de France gewonnen. Den Sieg der 21. und letzten Etappe sichert ein Belgier.
Gut 25 Jahre nach seinem Triumph bei der Tour de France und zahlreiche Negativ-Schlagzeilen später will der einstige Rad-Star Jan Ullrich seine Geschichte erzählen - "die ganze Geschichte", wie er selbst sagt. Die Doku "Jan Ullrich - Der Gejagte" gibt es ab 28. November exklusiv bei Prime Video.
Der dänische Radprofi Jonas Vingegaard hat zum zweiten Mal die Tour de France gewonnen. Den Sieg der 21. und letzten Etappe sichert ein Belgier.

Der alte und neue Tour-Patron Jonas Vingegaard ließ sich schon unterwegs ein Gläschen Champagner reichen, dann radelte er entspannt die Champs-Elysees entlang.

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Auf den letzten von faszinierenden 3405 Kilometern ließ es der dänische Dominator mit seinen treuen Teamkollegen untypisch locker angehen. Auf seinem abschließenden Triumphzug ins abendliche Paris kostete der 26-Jährige seinen zweiten Gesamtsieg bei der Tour de France voll aus.

„Es ist so wunderbar! Ein zweiter Tour-Sieg - und dann sind auch noch so viele Fans aus meiner Heimat hier in Paris. Ich bin einfach nur froh“, freute sich Vingegaard.

Den letzten Etappensieg auf dem Prachtboulevard im Herzen der französischen Hauptstadt holte Jordi Meeus und sicherte dem deutschen Team Bora-hansgrohe den zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.

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Trotz des Triumphs im wichtigsten Sprint des Jahres stand der Belgier, der sich knapp gegen seinen Landsmann Jasper Philipsen durchsetzte, ganz im Schatten des Königs im berühmten Gelben Trikot.

Vingegaard: „Es war ein verrückter Kampf über drei Wochen“

„Es war ein verrückter Kampf über drei Wochen, ich habe die Rivalität mit Tadej sehr genossen“, sagte Vingegaard vor dem Start des letzten Tagesabschnitts, als sein souveräner Gesamtsieg vor seinem großen Rivalen Pogacar schon Gewissheit war - auch wenn Pogacar entgegen aller Konventionen auf den Champs-Elysees noch einmal attackierte. Das gehörte aber eher in die Kategorie Entertainment, denn Majestätsbeleidigung.

7:29 Minuten betrug schließlich Vingegaards Vorsprung auf den Slowenen, der dennoch über fast zweieinhalb Tour-Wochen ein Konkurrent auf Augenhöhe war. Und der mit seinem zweiten Tagessieg auf der letzten schweren Bergetappe am Samstag nach Le Markstein in den Vogesen einen versöhnlichen Abschluss erreichte - die Tour hatte er mit seinem Einbruch in den Alpen am Mittwoch verloren. „Heute war ich aber wieder ich selbst“, sagte Pogacar.

Mit einem deutschen Etappensieg wurde es wie bei der Tour 2022 nichts - Georg Zimmermann und Phil Bauhaus waren bei ihren zweiten Plätzen nah dran. In der Gesamtwertung landete Emanuel Buchmann auf Platz 21. Sein Kapitän Jai Hindley holte immerhin dem deutschen Bora-hansgrohe-Team für einen Tag das Gelbe Trikot.

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Champagner weit vor dem Ziel

Schon 80 km vor dem Etappenziel wurde aus dem Fenster des Begleitfahrzeugs von Jumbo-Visma Champagner an das dominierende Team der Tour gereicht, dessen Agieren Ex-Champion Andy Schleck an „eine Armee deutscher Panzer“ erinnerte.

Allerdings war Jumbo anders als im Vorjahr, als drei Fahrer sechs Etappensiege und Wout van Aert (stieg am Donnerstag wegen der Geburt seines zweiten Sohnes aus) das Grüne Trikot holte, ganz auf den Erfolg des Kapitäns ausgerichtet.

Selten war ein Tour-Sieger in der Radsport-Neuzeit dominanter als Vingegaard - zumindest beim Blick auf die reinen Zahlen. In den vergangenen 25 Jahren hatten nur zwei Fahrer einen größeren Vorsprung in Paris: Lance Armstrong lag 1999 ebenso wie Vincenzo Nibali 2014 7:37 Minuten vor dem Zweitplatzierten. Armstrong allerdings war ein Betrüger, und die 2014er-Tour litt unter der Aufgabe der Topstars Froome und Contador.

Vingegaard-Dominanz: Das gab es zuletzt 1981

Und: Vingegaard hatte das Trikot bereits auf der sechsten Etappe erobert und danach nicht mehr abgegeben - ein Durchmarsch von einem so frühen Zeitpunkt war zuletzt 1981 Bernard Hinault gelungen.

Ein Jammer nur, dass diese Tour, die zwei Wochen lang eine Sekundenklauberei zwischen den beiden großen Duellanten war, ihre Spannung nicht ganz bis zum Ende trug - fast der gesamte Zeitunterschied resultierte aus Vingegaards Demonstration beim Bergzeitfahren und Pogacars Einbruch am folgenden Tag. Ansonsten wäre es eine Punktlandung gewesen.

Wie groß Vingegaards Respekt vor den Fähigkeiten seines Rivalen trotz des großen Vorsprungs noch war, zeigte sich auf der letzten schweren Bergetappe am Samstag in den Vogesen. Am Schlussanstieg schaute sich Vingegaard immer wieder nervös nach Pogacar an seinem Hinterrad um, spurtete dann verbissen um jede Sekunde und um Platz zwei - „es ist nie vorbei, bis es wirklich vorbei ist“, sagte der Däne.