Home>Radsport>Tour de France>

Tour-de-France-Wirbel: Sprint-Ass Bauhaus kritisiert ARD - klärendes Gespräch vereinbart

Tour de France>

Tour-de-France-Wirbel: Sprint-Ass Bauhaus kritisiert ARD - klärendes Gespräch vereinbart

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Tour-Wirbel: Bauhaus kritisiert ARD

Der Rennstall Bahrain-Victorious verweigert der ARD Interviews, offenbar wegen kritischer Fragen an Phil Bauhaus zum wiederholten Doping-Wirbel um das Team. Auch Bauhaus selbst meldet sich zu Wort.
ARD-Interview boykottiert: Phil Bauhaus
ARD-Interview boykottiert: Phil Bauhaus
© IMAGO/Fabio Ferrari/LaPresse/SID/IMAGO/Fabio Ferrari/LaPresse FerrariFa
Der Rennstall Bahrain-Victorious verweigert der ARD Interviews, offenbar wegen kritischer Fragen an Phil Bauhaus zum wiederholten Doping-Wirbel um das Team. Auch Bauhaus selbst meldet sich zu Wort.

Ob das dem belasteten Image hilft?

Nach Angaben mehrerer Medienvertreter hat der Rennstall Bahrain-Victorious bei der Tour de France Interviews mit der ARD boykottiert, nachdem die sich zuvor kritisch mit den diversen Doping-Ermittlungen rund um das Team auseinandergesetzt hatte.

{ "placeholderType": "MREC" }

Im Zentrum des Boykott-Wirbels steht auch der deutsche Bahrain-Victorious-Sprinter Phil Bauhaus, der seinerseits die ARD kritisiert - und nun ein klärendes Gespräch mit dem bekannten ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt führen will.

Boykott gegen ARD wegen Doping-Fragen an Phil Bauhaus

Ebenjener Seppelt hatte am Dienstagmorgen bei Twitter offenbart: „Team Bahrain-Victorious gibt der ARD keine Interviews bei der Tour de France - weil wir Phil Bauhaus kurz vor der Tour zum Thema Doping Fragen stellten.“ Dasselbe hatte auch Tour-Reporter Michael Ostermann berichtet.

Der Rennstall, der auch der Arbeitgeber des tödlich verunglückten Gino Mäder war, hatte in der jüngeren Vergangenheit mehrfach für Negativschlagzeilen gesorgt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Bei der Tour 2021 durchsuchte die Polizei das Teamhotel, im vergangenen Jahr kam es vor dem Grand Depart in Kopenhagen zu einer Durchsuchung durch dänische Beamte. In beiden Fällen blieben die Razzien ohne Konsequenzen für den Rennstall.

Der slowenische Teamchef Milan Erzen war in der Vergangenheit bereits vom Weltverband UCI wegen angeblicher Verbindungen zur „Operation Aderlass“ beobachtet worden. Ein Ermittler hatte 2020 vor Gericht ausgesagt, dass Erzen nach Angaben des Doping-Arzts Mark S. eine „Geschäftsbeziehung“ mit diesem angestrebt hätte.

Vor diesem Hintergrund wurden Bauhaus - seit 2019 Teil des Teams - bei der Slowenien-Rundfahrt im Juni zu diesem Thema Fragen für einen Beitrag der ARD gestellt, der sich mit der Doping-Problematik im Radsport auseinandersetzt und am Tag des Tour-Starts veröffentlicht wurde.

„Das kommt immer auf zur Tour de France, sonst natürlich nie“, hatte Bauhaus geantwortet und es sarkastisch als „komischen Zufall“ bezeichnet.

{ "placeholderType": "MREC" }

Nun stand der deutsche Rad-Profi nach dem spannenden Finale auf der dritten Etappe dem Sender nicht für ein Interview zur Verfügung.

Bauhaus reagiert auf Hajo Seppelt - Gespräch vereinbart

Nachdem dies öffentlich geworden ist, bezog auch Bauhaus bei Twitter Position: „Ich finde den Bericht zum Zeitpunkt des Tour-Starts unglücklich“, schrieb er Seppelt an: „Als deutscher Radfahrer steht man 3 Wochen im Jahr im Fokus. Ich finde, dass schnell der Eindruck entstehen kann, das alle bei Bahrain inkl. mir ja eh alle gedopt sind. Das finde ich schade.“

Bauhaus sieht sich von dem Bericht auch unvorteilhaft in Szene gesetzt: „Weil andere Sportler in Vergangenheit ähnlich reagiert haben und es dann so zu deuten, dass ich aus Gründen von Doping genau so reagiere, finde ich auch nicht ok. Ich lege für niemanden das Hand ins Feuer, ich kann nur für mir persönlich sprechen.“

Letztlich bot Bauhaus Seppelt an: „Gerne spreche ich mit Ihnen persönlich oder am Telefon. Wir haben selbe Interessen - einen sauberen Sport.“

Seppelt willigte ein - machte allerdings im Dialog mit einem anderen Nutzer auch klar, dass er Bauhaus‘ Kritik am Zeitpunkt des Berichts verfehlt findet: „Es versteht sich von selbst, dass Journalisten sich anlassbezogen mit relevanten Themen beschäftigen, die mit dem jeweiligen Sport zusammenhängen. Ob Radsport oder andere Sportarten. Ob Sportpolitik, Menschenrechte, Doping. Dass das nicht allen gefällt, müssen wir in Kauf nehmen.“

Nach Angaben eines weiteren Journalisten ist die Angelegenheit kein Einzelfall.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Letztes Jahr haben wir die Fahrer von Bahrain gefragt, ob sie sich Gedanken darüber gemacht haben, wer ihre Gehälter bezahlt. Seitdem stehen wir auf der schwarzen Liste“, schrieb Rasmus Staghoj vom dänischen Sender TV2 in einer Reaktion auf Seppelts Post.

Die Mannschaft steht auch wegen ihrer Verbindung zu dem autoritären Regime in Bahrain in der Kritik.