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Tour de France 2023: "Beunruhigend" - warum die Tour-Doku von Netflix so umstritten ist

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Tour de France 2023: "Beunruhigend" - warum die Tour-Doku von Netflix so umstritten ist

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Netflix-Doku spaltet den Radsport

Die Netflix-Doku „Im Hauptfeld“ zur Tour de France 2022 polarisiert die Radsport-Welt. Kritiker bemängeln eine übertriebene Darstellung der Ereignisse sowie eine problematische Behandlung des Themas Doping.
Die Netflix-Doku zur Tour de France ist umstritten
Die Netflix-Doku zur Tour de France ist umstritten
© IMAGO/NurPhoto
Die Netflix-Doku „Im Hauptfeld“ zur Tour de France 2022 polarisiert die Radsport-Welt. Kritiker bemängeln eine übertriebene Darstellung der Ereignisse sowie eine problematische Behandlung des Themas Doping.

Die Tour de France 2023 beginnt am Samstag - gebannt vor dem Fernseher sitzen aber bereits jetzt viele Fans des Radsport-Jahreshöhepunkts.

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Seit Anfang Juni ist eine aufwändig produzierte Netflix-Doku online, die hinter die Kulissen der Tour 2022 blickt. „Im Hauptfeld“ soll für den Radsport das sein, was „Drive to Survive“ für die Formel 1 ist - ein Streaming-Renner, der neue Fans und Märkte erschließen soll.

Faszinierende Beobachtungen sind der Serie dabei durchaus gelungen, allerdings ist das Projekt in der Szene aus ähnlichen Gründen umstritten wie „Drive to Survive“ in der F1. Das Urteil der Zuschauer fällt ebenfalls gemischt aus - auch wegen des Umgangs mit dem Thema Doping.

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Netflix beleuchtet auch ein deutsches Team

Die achtteilige erste Staffel von „Im Hauptfeld“ begleitet acht Teams durch die Rundfahrt, darunter auch das deutsche Team Bora Hansgrohe.

Unter den Protagonisten, die Netflix dabei in Szene setzt, ist auch die eine oder andere Kultfigur - etwa der emotional-pathetische Teamboss Marc Madiot vom Rennstall Groupama-FDJ.

Das größte öffentliche Interesse erregte nach der Ausstrahlung die Begleitung von Jumbo-Visma aus den Niederlanden, dem im vergangenen Jahr alles dominierendem Team des Gesamtsiegers Jonas Vingegaard aus Dänemark.

Kritik an Tour-Doku: „Zielt auf Aufreger ab“

Die Doku räumte dem persönlichen Verhältnis von Vingegaard und dem Sprint-Spezialisten Wout van Aert viel Raum ein. So wurde der Eindruck erweckt, dass es zu Beginn der Tour zwischen den beiden brodelte und Vingegaard angezweifelt hätte, dass van Aert seine eigenen Ambitionen denen des Teams unterordnen würde.

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Sowohl Vingegaard als auch van Aert haben dies inzwischen als Unsinn zurückgewiesen. Van Aert sagte dem Medium Sporza in seiner belgischen Heimat: „Es ist recht beunruhigend, dass in dieser Doku Geschichten erzählt wurden, die es nicht gab. Für mich zielt die Serie auf Aufreger ab.“

Es ist derselbe Vorwurf, den Formel-1-Weltmeister Max Verstappen „Drive to Survive“ machte - und der Anlass war, warum er die Kooperation mit der Serie lange verweigerte (bis die Bosse der Königsklasse den Druck erhöhten).

Thema Doping kommt fast gar nicht zur Sprache

Der brisanteste Kritikpunkt, der vielfach geäußert wird, ist aber, dass das ewige Thema Doping so gut wie gar nicht zur Sprache kommt.

„Kein einziges Mal wird Doping wirklich thematisiert“, moniert die Süddeutsche Zeitung. Der österreichische Standard, der die Serie ansonsten wohlwollend bespricht, führt aus: „Doping wird mit der Aussage abgetan, es heutzutage nicht mehr zu dulden. Dass mit Nairo Quintana ein Fahrer nachträglich disqualifiziert wurde, weil ihm eine verbotene Substanz nachgewiesen wurde, bleibt unerwähnt. Quintana wird gänzlich totgeschwiegen, obwohl er lange um einen Podestplatz kämpft.“

Netflix scheint trotz allem zufrieden mit dem Ertrag zu sein, den „Im Hauptfeld“ gebracht hat. Auch bei der Tour 2023 sind die Kamerateams wieder unterwegs und drehen für Staffel 2.