Dieser Handshake war DAS Bild der diesjährigen Tour de France.
Rivalen sorgen für DAS Bild der Tour
Auf der 18. Etappe der Tour de France von Lourdes nach Hautacam lieferten sich der Gesamtführende Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) und sein ärgster Konkurrent Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) einen harten Kampf um das Gelbe Trikot. (SERVICE: Gesamtwertung der Tour de France)
Trotzdem verloren sie das sportliche Fairplay nie aus den Augen, wie knapp 28 Kilometer vor dem Ziel bewiesen wurde. Der Tour-Sieger von 2020 und 2021 fuhr in der Abfahrt in einen Graben und konnte einen schlimmeren Sturz gerade so vermeiden.
Pogacar bedankt sich bei Vingegaard
Anstatt jedoch diese Chance zu nutzen und die 2:18 Minuten Vorsprung, die die beiden zu diesem Zeitpunkt in der Gesamtwertung trennten, weiter auszubauen, entschied sich der Däne zu warten, bis Pogacar wieder aufgeschlossen hatte. (NEWS: Alles zur Tour de France 2022)
Der Slowene bedankte sich per Handshake für diese große Fairplay-Geste beim Tour-Führenden.
So wurde das Duell auf der Straße entschieden. Knapp vier Kilometer vor dem Ziel kam der entscheidende Angriff des Dänen, der im Windschatten von van Aert der Ziellinie entgegenflog. Am Ende vergrößerte er im Alleingang den Vorsprung in der Gesamtwertung auf Pogacar auf 3:26 Minuten.
Wie einst Lance Armstrong und Jan Ullrich
Mit dieser Fairplay-Aktion weckte Vingegaard Erinnerungen an Lance Armstrong und Jan Ullrich.
Der damalige Tour-Dominator Armstrong hatte 2001 auf den in einen Graben gestürzten Ullrich gewartet. Bei der Tour de France 2003 revanchierte sich der Deutsche auf der letzten Pyrenäen-Etappe nach einem Sturz von Armstrong und wartete ebenfalls.
Ullrich wurde - im Gegensatz zu Vingegaard - damals jedoch nicht für seine Aktion belohnt. Der US-Amerikaner war an dem Tag stärker und fuhr seinem Rivalen davon.
Heute sind Ullrich und Armstrong gute Freunde - es bleibt abzuwarten, ob diese Aktion bei Pogacar und Vingegaard irgendwann ebenfalls zu einer innigen Freundschaft führt.