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Tour de France: Mythos Alpe d’Huez

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Tour de France: Mythos Alpe d’Huez

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Der Mythos Alpe d’Huez

Der Anstieg nach L´Alpe d’Huez ist mit seinen 21 Serpentinen der berühmtesten der Tour de France. SPORT1 erklärt den Mythos der berüchtigten Bergetappe.
Jan Ullrich
Jan Ullrich
© Getty Images
Tobias Jochims
Der Anstieg nach L´Alpe d’Huez ist mit seinen 21 Serpentinen der berühmtesten der Tour de France. SPORT1 erklärt den Mythos der berüchtigten Bergetappe.

Am Samstag, den 6. Juli, fällt der Startschuss der Tour de France 2019 - das berühmteste und für die Radfahrer selbst bedeutendste Mehretappenrennen der Welt.

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Seit dem Jahr 1903 alljährlich im Juli ausgetragen, erwarten die Teilnehmer einige Etappen im Hochgebirge. Der Anstieg vor dem Örtchen Alpe d’Huez ist seit jeher legendär.

Fast 1.100 Höhenmeter legen die Fahrer auf knapp 14 Kilometern durch 21 Serpentinen zurück. Die Steigung beträgt dabei durchschnittlich 7,9 Prozent.

Zum ersten Mal war Alpe d’Huez im Jahr 1952 Etappenort der Frankreich-Rundfahrt. Seither rankt sich ein Mythos um den knackigen Anstieg, auf dem sich mit wenigen Ausnahmen die ganz Großen des Radsports verewigt haben.

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Zwar findet die Tour de France 2019 ohne die schweißtreibende Kletterpartie nach Alpe d’Huez statt, so erlangte die Bergetappe in den französischen Nordalpen schon frühzeitig eine große Popularität und wurde Schauplatz einer Vielzahl epischer Tour-Momente.

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SPORT1 geht dem Mythos auf den Grund:

Die 21 Kehren

Bis zur Tour de France 1999 konnten nacheinander auf 21 Schildern die Namen der Etappensieger verewigt werden. Da es seit Lance Armstrongs Sieg im Jahr 2001 mehr Gewinner als Kehren gibt, werden die Schilder seither doppelt beschriftet. Kehre 21 ist nun dem allerersten Sieger von 1952 Fausto Coppi sowie dem US-Amerikaner gewidmet. Seine sieben Tour-Siege sind Armstrong seit Oktober 2012 bekanntlich aberkannt, ebenso die beiden Etappensiege (2001 und 2004) nach Alpe d’Huez.

Ein deutscher Fahrer konnte die Ziellinie auf 1.850 Metern Höhe bis heute noch nicht als erster überqueren. Jan Ullrich kam bei seinem Gesamtsieg 1997 als Zweitplatzierter hinter dem Italiener Marco Pantani ins Ziel.

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Das Streckenprofil

Der berüchtigte 13,8 Kilometer lange Anstieg startet etwa 1,5 Kilometer vom Zentrum von Le Bourg-d'Oisans entfernt auf einer Höhe von 760 Metern. Satte 1.090 Höhenmeter später erfolgt, bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,9 Prozent, die Zielankunft. Die ersten Kilometer sind im Schnitt knapp zehn Prozent steil, bevor der Mittelteil auf etwa acht Prozent geringfügig absinkt. Im Schlussteil beträgt die Steigung noch 5,5 Prozent. Der steilste Kilometer ist der zehnte mit durchschnittlich 11,5 Prozent Steigung.

Die steilsten Passagen befinden sich nach 3,5 Kilometern (14,8 Prozent) sowie 7,5 Kilometern (14,7 Prozent).

Kein Gutes Omen für Gesamtsieg

Trotz des herausragenden Leistungsnachweises eines Etappensieges in Alpe d’Huez, überquerten bislang nur drei Fahrer als erster die Ziellinie in Paris. Es scheint ein regelrechter Fluch für den späteren Gesamtsieg auf der Königsetappe zu liegen. Nachdem Fausto Coppi im Jahr 1952 die Tour de France gewinnen konnte, machten es dem Italiener bis heute nur der Spanier Carlos Sastre (2008) sowie Geraint Thomas im vergangenen Jahr gleich.

Lance Armstrongs Etappensieg im 2001 wurde im Zuge seiner Titel-Aberkennung 2012 nichtig.

Berg der Holländer

Bis zum Jahr 1989 gingen acht von vierzehn Etappenerfolge auf das Konto eines Niederländers. Joop Zoetemelk, Jennie Kuiper und Peter Winnen siegten je zweimal. Außerdem gewannen Steven Rooks sowie Gert-Jan Theunisse je einmal die berüchtigte Bergetappe. Obwohl seither kein weiterer Niederländer mehr als erster die Ziellinie überqueren konnte, liegt das Land in der inoffiziellen Nationen-Wertung immer noch knapp vor Italien (sieben Etappensiege).

Rekordhalter Pantani

Der italienische Rennfahrer Marco Pantani gewann die Etappe im Jahr 1995 und kletterte die letzten 13,8 Kilometer in bisher heute nicht geknackten 36 Minuten und 40 Sekunden hinauf. Aufgrund seines Kopftuches mit dem Spitznamen "Il Pirata" versehen, prägte der nur 1,72 Meter große und 54 Kilogramm leichte Pantani die späten 90er Jahre. 1998 gewann er als bis heute letzter Sportler sowohl die Tour de France als auch den Giro d'Italia. Unklar ist bis heute, ob der Rekord auf legale Weise zu Stande kam, da der Italiener in der Folgezeit des Dopings überführt wurde.

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Am 14. Februar 2004 wurde der damals 34-Jährige tot in einem Hotelzimmer in Rimini aufgefunden. Die Todesursache des zweifachen Alpe d'Huez-Etappensiegers war laut dem offiziellen Autopsie-Bericht eine Überdosis Kokain.

Sieg trotz Sturz

Bei der Tour de France 1999 stürzte der in Führung liegende Giuseppe Guerini kurz vor dem Ziel, nachdem ihn ein fotografierender Zuschauer zu Fall gebracht hatte. Der Italiener kehrte jedoch unverletzt auf sein Rad zurück und feierte Sekunden später, dank seines zuvor herausgefahrenen Vorsprungs, den Etappensieg.

Hinault schreibt Geschichte

Bernard Renault war der erste Franzose, dem im Jahr 1986 der Triumph in Alpe d'Huez gelang. Im Vorjahr hatte er zum fünften Mal die Frankreich-Rundfahrt gewonnen - dankt der Unterstützung seines Teamkollegen Greg Lemond. Daraufhin hatte er ihm das Versprechen gegeben, Lemond im Folgejahr dabei zu helfen, ebenfalls die Tour als Sieger zu beenden.

Zunächst sah allerdings alles danach aus, als sollte Renault als erster Fahrer in der Geschichte der Tour zum sechsten Mal den Sieg erringen, so überlegen kämpfte er sich durch die Pyrenäen. Doch in den Alpen übernahm Lemond das gelbe Trikot, bevor sich auf der 18. Etappe von Briancon nach Alpe d'Huez die Tour entschied. Hinault setzte zum letzten Angriff auf seinen Teamkollegen an, welcher unermüdlich an ihm dran blieb, sodass beide gemeinsam den Gipfel erreichten und Hand in Hand die Ziellinie überquerten.

In Paris belegte Hinault den zweiten Platz hinter Lemond - und hatte sein Versprechen somit gehalten.