Der Franzose Julian Alaphilippe hat das Einzelzeitfahren der 106. Tour de France gewonnen und damit seine Gesamtführung ausgebaut.
Alaphilippe gewinnt Tour-Zeitfahren
Der 27-Jährige vom Team Deceuninck-Quick Step setzte sich am Freitag auf der 13. Etappe über 27,2 Kilometer rund um Pau mit satten 14 Sekunden Vorsprung auf Titelverteidiger Geraint Thomas (Großbritannien/Ineos) durch, der auch in der Gesamtwertung auf Rang zwei liegt. Alaphilippes Vorsprung beträgt dort nun 1:26 Minuten.
Da das Zeitfahren ganz im Zeichen des Maillot jaune stand, das am 19. Juli 1919 zum ersten Mal vergeben worden war, wurde Alaphilippe inmitten früherer Trikotträger geehrt. Eddy Merckx, Bernard Hinault und andere Größen der Vergangenheit gratulierten.
Das Trikot hatte Alaphilippe an diesem besonderen Tag offenbar Flügel verliehen. Er setzte von Anfang an auch die besten Zwischenzeiten und fuhr wie berauscht von der Begeisterung seiner Landsleute.
Buchmann auf Platz 15 - Schachmann stürzt
Dritter im Kampf gegen die Uhr wurde der Belgier Thomas de Gendt (Lotto-Soudal/36 Sekunden zurück). Der deutsche Debütant Maximilian Schachmann stürzte indes recht kurz vor dem Ziel und verletzte sich wohl ernsthaft an der linken Hand. Der Berliner aus der Mannschaft Bora-hansgrohe touchierte in einer Rechtskurve das Gitter und kam zu Fall. Seine weitere Tour-Teilnahme war zunächst fraglich.
In der selben Kurve war kurz zuvor der belgische Tagessieganwärter Wout van Aert (Jumbo-Visma) heftig zu Fall gekommen und hatte sich eine üble Oberschenkelverletzung zugezogen. Bester Deutscher am Samstag war Emanuel Buchmann, der Ravensburger vom Team Bora-hansgrohe landete mit 1:19 Minuten Rückstand auf Position 15 und ist nun Sechster der Gesamtwertung.
Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin, Teamkollege van Aerts, hatte aufgrund der zunehmenden Erschöpfung seine Spezialdisziplin nicht mit voller Kraft absolviert und war am Ende abgeschlagen. "Ich merke, dass der Akku zu Ende geht. Ich wäre heute definitiv nicht um den Sieg mitgefahren, und dann habe ich es bevorzugt, ein bisschen ruhiger zu fahren", sagte der 34-Jährige.