Der viermalige Tour-de-France-Sieger Christopher Froome ist vor dem Start der 105. Frankreich-Rundfahrt vom französischen Publikum ausgebuht und ausgepfiffen worden.
Froome bei Präsentation ausgebuht
Bei der offiziellen Präsentation der 22 Teams in La Roche-sur-Yon hallten am Donnerstag lautstarke Unmutsbekunden über die Place Napoleon. Die Vorstellung des Sky-Teams ging im Gebuhe der rund 5000 Zuschauer unter.
"Das ist natürlich nicht schön. Aber so lange es verbal bleibt, können wir damit leben", sagte Froomes Teamkollege Geraint Thomas. Froome selbst rollte kommentarlos an den wartenden Journalisten vorbei.
Die Radsport-Fans hatten sich versammelt, um die 176 Starter zu begrüßen. Der größte Applaus brandete bei Publikumsliebling und Weltmeister Peter Sagan (Slowakei) auf, auch der französische Hoffnungsträger für die Gesamtwertung, Romain Bardet, wurde gebührend gefeiert. Froomes Sky-Team rollte als letztes auf die Bühne, der Kapitän nahm die Antipathien äußerlich unbeeindruckt zur Kenntnis.
Froome rollte anschließend mit seinem Rad von der Bühne und fuhr mit Tempo ohne den obligatorischen Stopp bei den Hunderten Journalisten davon.
Im Spalier an der Strecke zum Teambus wurde er von den zahlreichen Zuschauern weiter ausgebuht und ausgepfiffen.
Froome steht seit Monaten wegen einer positiven Dopingprobe in der Kritik. Beim 33-jährigen Briten war bei der Vuelta im September 2017 ein unerlaubt erhöhter Wert des Asthmamittels Salbutamol festgestellt worden. Die Untersuchungen gegen Froome wurden erst am vergangenen Montag mit einem Freispruch eingestellt. Vor allem der zähe Verlauf des Verfahrens sorgte für Unmut.