Knapp zwei Jahre nach dem Unfalltod des früheren italienischen Radprofis Davide Rebellin ist der deutsche Verursacher von einem Gericht in Vicenza zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt worden. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf italienische Medien.
Haftstrafe nach Tod von Radsport-Ikone
Der heute 64 Jahre alte deutsche Lastwagenfahrer, der den damals 51-jährigen Rebellin am 30. November 2022 mit seinem LKW gerammt hatte, war wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den Deutschen, der bei der Verhandlung nicht persönlich anwesend war, eine Haftstrafe von fünf Jahren beantragt.
"Wir sind einigermaßen zufrieden mit dem Urteil, aber es bringt uns Davide nicht zurück", sagte Rebellins Bruder Carlo am Montag.
Radsport-Legende von LKW gerammt
Der LKW-Fahrer hatte den einstigen italienischen Spitzenfahrer Rebellin, der kurz zuvor seine lange Karriere beendet hatte, in der nordostitalienischen Region Venetien mit seinem Schwerlaster angefahren und danach nicht gestoppt.
Sieben Monate später war der Fahrer nach langen Ermittlungen in Deutschland festgenommen worden. Dort saß er in Untersuchungshaft, durfte das Gefängnis aber zuletzt wegen gesundheitlicher Probleme verlassen.
Rebellin zählte zu den größten Spezialisten der Eintagesrennen, unter anderem gewann er drei Mal den Fleche Wallonne. 2002 war er als neuer Star vom Team Gerolsteiner verpflichtet worden, das Ende 2008 nach diversen Dopingskandalen den Rennbetrieb einstellte. Bei Nachproben der Olympischen Spiele 2008 in Peking wurde Rebellin allerdings positiv aus EPO getestet und verlor seine Silbermedaille aus dem Straßenrennen.