Das Regenbogentrikot hat Tadej Pogacar noch einmal beflügelt: In seinem ersten Rennen als Weltmeister hat Sloweniens Radsport-Superstar erneut seine Ausnahmeklasse unterstrichen und mit einer weiteren Solo-Flucht den Giro dell‘Emilia gewonnen.
Weltmeister mit nächster Gala
Bei der 107. Auflage des Klassikers in Norditalien triumphierte Pogacar nach 215,3 km bei strömendem Regen mit sagenhaften 1:55 Minuten Vorsprung auf den britischen Mountainbike-Olympiasieger Thomas Pidcock.
Pogacar (UAE Team Emirates) trat rund 40 km vor dem Ziel in San Luca an und ließ der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Vuelta-Sieger Primoz Roglic (Slowenien/Red-Bull-Bora-hansgrohe) war ebenso chancenlos gegen Pogacars Attacke wie der frühere Giro- und Vuelta-Champion Nairo Quintana (Kolumbien/Movistar). Olympiasieger Remco Evenepoel (Belgien/Soudal Quick-Step) war frühzeitig ausgestiegen.
Lipowitz lange auf Platz zwei
Der deutsche Senkrechtstarter Florian Lipowitz (Ulm/Red-Bull-Bora-hansgrohe) hatte lange als Verfolger Pogacars auf Platz zwei gelegen, auf den letzten Kilometern verließen den früheren Biathleten aber ein wenig die Kräfte. Der deutsche Vizemeister wurde durchgereicht, der einzige Deutsche unter den Top 3 beim Giro dell'Emilia bleibt damit Jan Ullrich bei seinem Sieg 2001.
Pogacar fährt derweil eine der besten Saison der Radsport-Geschichte: Bei seinen Gesamtsiegen bei der Italien- und Frankreich-Rundfahrt holte er jeweils sechs Etappensiege. Bei allen drei Rundfahrt-Starts 2024 wurde er Gesamtsieger, von sieben Eintagesrennen gewann Pogacar nur zwei nicht - bei Mailand-Sanremo wurde er Dritter, beim Grand Prix von Quebec Siebter.
In der Vorwoche sicherte er sich in der Schweiz nach einer 100-km-Flucht zudem seinen ersten WM-Titel - das Triple aus Giro, Tour und WM war zuvor nur Eddy Merckx (1974) und dem Iren Stephen Roche (1987) gelungen. Kommende Woche peilt er seinen bereits vierten Erfolg beim Rad-Monument Lombardei-Rundfahrt an.