Diese Aussagen wirken wie eine Abrechnung. In der Dokumentation „Der Gejagte“ wurde das Dopingvergehen von Jan Ullrich noch einmal ganz genau aufgerollt.
Heftige Enthüllungen von Ullrich
Der ehemalige Star-Fahrer hatte sich bislang nicht zu dem Film geäußert. Nun holt er im WDR aber zu einem Rundumschlag aus. Vor allem gegen seine ehemaligen Geschäftspartner schießt der 50-Jährige.
Jan Ullrich macht Sponsoren Vorwürfe
„Die Leute müssen verstehen, dass Doping systemisch war. Die Sponsoren wussten alles. Ich würde es nicht Schweigen nennen, aber sie haben mich gut bezahlt. Es war eine gegenseitige Vereinbarung, nicht darüber zu sprechen“, erklärte er.
Ullrich fügte an: „Der Dokumentarfilm war eine Art Therapie für mich. Jetzt kann ich mit meinen Kindern darüber sprechen.“ Zuvor habe er viele Jahre lang auch darauf gewartet, was sein ehemaliger Konkurrent Lance Armstrong zu der Dopingwelle von damals sagt.
„Ich bin froh, dass ich aufgehört habe, jetzt kann ich meine Arbeit leichter fortsetzen. Es gab eine Menge Spekulationen. Ich musste etwas in meinem Leben ändern, also habe ich beschlossen, darüber zu sprechen. Das war gut für mich, die Last wurde leichter und jetzt kann ich weitermachen“, erklärte Ulrich seine Gründe für die Dokumentation.
Als 2006 das Dopingnetzwerk rund um den spanischen Skandal-Arzt Eufemiano Fuentes aufflog, geriet Ullrich ins Visier. Ullrich wurde schließlich kurz vor dem Beginn der Tour de France 2006 von seinem Team Telekom entlassen. Anfang 2012 wurde Ullrich bereits wegen Dopings verurteilt, doch erst im November 2023 gab es Ullrich zu. Sein zweiter Platz bei der Tour de France 1996 und der Gesamtsieg 1997 wurden nicht aberkannt.