Das tödliche Unglück des norwegischen Radprofis André Drege bei der Österreich-Rundfahrt hat auch das Geschehen bei der Tour de France überschattet.
Tragödie erschüttert Tour-Stars
Die 9. Etappe des wichtigsten Radrennens der Welt begann am Sonntag mit einer Schweigeminute für Drege, schon am Samstag sprach der Gesamtführende Tadej Pogacar den Hinterbliebenen Dreges sein Beileid aus und richtete mahnende Worte an seine Kollegen.
„Wir haben einen ziemlich coolen Job, der aber meistens auch wirklich gefährlich ist. Manchmal wissen wir nicht genug zu schätzen, was wir haben, so wie es immer im Leben ist“, sagte der Slowene: „Wir müssen aufeinander achtgeben in der Radsportwelt, wir müssen aufeinander aufpassen.“
„Es scheint leider mehr und mehr zu passieren“
Auch andere Tour-Stars wie Remco Evenepoel und Dreges Landsmann Alexander Kristoff - wie Drege Teil des Teams Uno-X Mobility - nahmen Anteil: „Ich kannte ihn aus dem Nationalteam. Er war ein sehr guter, ruhiger Typ, der eine gute Saison hinter sich und auf dem Weg war. Es ist unglaublich, aber diese Dinge passieren. Und leider scheint es mehr und mehr zu passieren. Es ist erschütternd.“
Drege verunglückte am Samstag auf der Königsetappe der Österreich-Rundfahrt tödlich im Alter von nur 25 Jahren. Der Profi des Teams Coop-Repsol kam nach Angaben der Veranstalter in der Abfahrt vom Großglockner zu Fall und erlag seinen Verletzungen. Die Polizei ermittelt. Die genauen Umstände des Unfalls sind noch unbekannt.
„Wir als Team sind am Boden zerstört. Es ist unfassbar traurig. Das Undenkbare ist geschehen“, sagte Teamchef Roy Hegreberg der Zeitung VG. Die letzte Etappe der Konkurrenz wurde danach in ihrer regulären Form abgesagt und zu einer Trauerfahrt für Drege.
Erinnerung an Gino Mäders Tod noch frisch
Erst im vergangenen Jahr war der Radsport vom tödlichen Unfall Gino Mäders bei der Tour de Suisse in Schockstarre versetzt worden. Wenige Wochen später gab es bei einer Junioren-Rundfahrt in Österreich einen weiteren tödlichen Unfall, der den 17 Jahre alten Italiener Jacopo Venzo das Leben kostete.
Die Tour-Etappe am Samstag stand auch im Zeichen der Trauer um die französische Radsport-Legende Raphaël Géminiani, die am Freitag im Alter von 99 Jahren verstorben war.