Was hat dieser Move möglichweise für Auswirkungen? Der deutsche Profi-Radrennstall Bora-hansgrohe steht vor einer Mehrheitsübernahme durch Red Bull.
Droht nun ein Radsport-Beben?
Wie aus einer Mitteilung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde hervorgeht, wurde am 29. Dezember 2023 ein „geplanter Erwerbsvorgang“ angemeldet.
Demnach plant der im Sportsponsoring omnipräsente Energydrink-Hersteller den Kauf von 51 Prozent der vom Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk geführten RD pro cycling GmbH & Co. KG sowie der RD Beteiligungs GmbH.
Bora-hansgrohe bestätigt Red-Bull-Pläne
Vor dem Abschluss des Deals steht die kartellrechtliche Prüfung der Übernahme. Das derzeit beste deutsche Team um Fahrer wie Lennard Kämna, Emanuel Buchmann oder Neuzugang Primoz Roglic bestätigte die angestrebte Partnerschaft am Nachmittag.
„Als Partner der Betreibergesellschaft von Teammanager Ralph Denk wird Red Bull das Portfolio der bestehenden langjährigen Hauptsponsoren ergänzen, die sich weiterhin langfristig im Team engagieren“, hieß es in einer Stellungnahme. Das geplante Joint Venture sei bei der zuständigen Wettbewerbsbehörde angemeldet worden.
Weiter werde man sich vorerst nicht zu dem Thema äußern, „da wir der laufenden Überprüfung durch die Bundeswettbewerbsbehörde nicht vorgreifen wollen.“
Red Bull sponsert bereits einige Top-Stars
Red Bull, das unter anderem als Großsponsor in der Formel 1 und dem Fußball auftritt, betreibt im Radsport bislang Partnerschaften mit einzelnen Fahrern.
Zu diesen gehören neben dem deutschen Bora-hansgrohe-Profi Anton Palzer auch die Top-Stars Wout van Aert (Belgien) und Thomas Pidcock (Großbritannien).
In den vergangenen Monaten waren immer wieder Gerüchte aufgekommen, Red Bull könnte beim deutschen Team das Engagement ausbauen, nachdem der Global Player vor drei Jahren bei Bora-hansgrohe als Sponsor eingestiegen war.
Gibt es nun ein Radsport-Beben?
„Für Red Bull ist der Profiradsport Neuland und wir schauen, was in Zukunft entsteht“, hatte Teamboss Ralph Denk damals erklärt.
Nun stellen sich nicht wenige Fans die Frage, ob es bei vollzogener Mehrheitsübernahme ein Radsport-Beben geben könnte und sich angesichts der Finanzpower Red Bulls die Tektonik des Radsports gravierend verschieben könnte.
-----
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)