Der einstige Rad-Superstar Bradley Wiggins durchlebt derzeit eine schwierige Zeit. Der Engländer befindet sich in großen finanziellen Schwierigkeiten, ihm droht gar die Insolvenz.
Wiggins droht Insolvenz: „Misthaufen!“
Laut offiziellen Zahlen des Insolvenzverwalters seines Unternehmens belaufen sich seine derzeitigen Schulden auf etwas mehr als 1,1 Millionen Euro, die hauptsächlich auf einen großen Direktorenkredit zurückzuführen sind - einen Anspruch, den Wiggins bestreitet.
Bekannt seit ihm die Schulden bereits 2020. Dort unterschrieb er ein sogenanntes Individual-Voluntary-Arrangement (IVA). Das ist eine freiwillige Vereinbarung, die helfen soll, die Schulden bei den Gläubigern zu begleichen und einen Bankrott abzuwenden.
Ex-Radsport-Star droht Insolvenzverfahren
Um den Betrag auszugleichen, will der ehemalige Sieger der Tour de France seine Rechte an den Marken „Bradley Wiggins“, „Wiggins“ und „Wiggo“ verkaufen. Zudem wurde kurz nach Bekanntwerden der Rückstände das Unternehmen „Wiggins Rights Limited“, das die Geschäfte von Wiggins während seiner Karriere verwaltet hat, liquidiert und die Muttergesellschaft „Team Wiggins“ aufgelöst.
Von den Erlösen haben die Gläubiger aber bisher ebenso keinen Cent gesehen, wie vom Verkauf einer Wiggins-Immobilie in Spanien, die ihm rund 680.000 Euro einbrachte. Dementsprechend erhöht sich nun der Druck auf den 43-Jährigen.
Wie die britische Handelsregisterbehörde diese Woche mitteilte, habe der IVA-Supervisor von Wiggins einen Verstoß gegen die Auflagen festgestellt. Daher erwartet das „Companies House“, dass eine Kündigungsbestätigung des IVA in den kommenden Monaten eintreffen wird.
Sollte dieser Fall eintreten, droht dem fünfmaligen Olympiasieger, der sowohl auf der Straße als auch auf der Bahn erfolgreich war, ein Insolvenzverfahren. Das „würde den erwarteten Zeitrahmen für die Rückzahlung des ausstehenden Darlehenskontos des Direktors erheblich verlängern“, wie die Behörde mitteilte.
Wiggins schiebt Schuld von sich
Wiggins, der derzeit ein Medizinstudium absolviert, selbst sieht keine zeitnahe Lösung, wie er dem Online-Portal Cycling Weekly verraten hat. „Es ist eine sehr historische Angelegenheit, die professionelle Fahrlässigkeit von Anderen beinhaltet, die einen Misthaufen mit meinem Namen an der Spitze hinterlassen haben“, kritisiert er.
Dementsprechend kündigte er an, die Verantwortlichen seiner ehemaligen Firmen zur Rechenschaft zu ziehen: „Das passiert vielen Sportlern, während sie sich abrackern, und infolgedessen wird es eine Reihe von Klagen meiner Anwälte geben.“
Darüber hinaus erklärte er, dass seinen Rechtsvertretern der Zugang zu wichtigen Dokumenten “ziemliche Schwierigkeiten“ bereitet.
Wiggins ist einer der besten Straßenradsportler seiner Heimat. Als erste Brite gewann er 2012 die Tour de France und wurde wenige Monate später zum Ritter geschlagen. Zudem kürte er sich achtmal zum Weltmeister, davon siebenmal auf der Bahn.