Rolf Aldag, Sportlicher Leiter beim deutschen Profiteam Bora-hansgrohe, schlägt in der Sicherheitsdiskussion infolge des bei der Tour de Suisse verunglückten Radprofis Gino Mäder einen Runden Tisch vor.
Aldag reagiert auf Tour-Schock
Man müsse „in Ruhe reflektieren: Was macht Sinn? Was ist zielgerichtet? Wie machen wir jetzt weiter? Da müssen Teams, Veranstalter und Sportler an einen Tisch. Da sollten wir uns aber Zeit nehmen, schnelle, boulevardeske Schlagzeilen haben noch keinem geholfen“, sagte Aldag dem SID am Freitag - bevor bekannt wurde, dass Mäder verstorben ist.
„Nach so einem Sturz sind alle sehr emotional“
Die Kritik aus dem Fahrerlager am Streckenkurs wies der 54-Jährige zurück und rief zur Besonnenheit auf. "Nach so einem Sturz sind alle Beteiligten sehr emotional. Aus dem ersten Schock zu reagieren, macht aber überhaupt keinen Sinn", sagte Aldag: "Das schadet der Glaubwürdigkeit unseres Sports."
Unter anderem Straßenrad-Weltmeister Remco Evenepoel hatte nach dem Sturz Mäders auf der Königsetappe schwere Vorwürfe erhoben. "Ich hoffe, dass das heutige Finale der Etappe sowohl für die Organisatoren als auch für uns selbst als Fahrer ein Denkanstoß ist. Eine Bergankunft wäre problemlos möglich gewesen. Daher war es keine gute Entscheidung, uns die Etappe mit dieser gefährlichen Abfahrt beenden zu lassen", schrieb der Belgier bei Twitter.
Aldag bemühte sich am Freitag die emotionalen Wogen zu glätten. „Generell ist uns allen bewusst, was wir für ein Risiko eingehen auf den Straßen. Wir haben eben keine Fangzäune oder Kiesbetten wie in der Formel 1″, sagte der langjährige Profi.
Der 26 Jahre alte Schweizer Mäder war am Donnerstag bei der fünften Etappe der Tour de Suisse bei der Abfahrt in Richtung Ziel von der Straße abgekommen und in eine Schlucht gestürzt. An der gleichen Stelle war auch Magnus Sheffield (21) vom Team Ineos Grenadiers zu Fall gekommen, der US-Amerikaner kam aber glimpflich davon.