Rolf Aldag, Sportlicher Leiter des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe, hat in der Diskussion um Sicherheit im Radsport Augenmaß gefordert.
Aldag: Mäder beging „Fehler“
„Wenn wir sagen, wir dürfen keine Abfahrten mehr fahren, dann wird es ziemlich schwierig“, sagte der frühere Profi der Rheinischen Post (Freitagausgabe) kurz vor dem Start der Tour de France 2023. Man müsse immer berücksichtigen, „dass wir einen Outdoor-Sport betreiben und viel Eigenverantwortung dabei ist“.
Nach dem tödlichen Sturz des Schweizers Gino Mäder auf einer Abfahrt bei der Tour de Suisse war die Debatte um die Gefahren neu entfacht worden.
Aldag: „Wir können jetzt nicht komplett den Radsport ändern“
„Die Fahrersicherheit muss über allem stehen“, betonte Ex-Profi Aldag, der einst zum Aufgebot des Teams Telekom bei der Tour de France 1996 um den Gesamtsieger Bjarne Riis und bei der Tour 1997 um Triumphator Jan Ullrich zählte: „Wir können jetzt aber nicht komplett den Radsport ändern ohne zu reflektieren, was da eigentlich passiert ist. Es war ein persönlicher Fehler, so bitter und traurig das ist.“
Grundsätzlich würden bei Radrennen „die Rahmenbedingungen halt immer schlechter. Es ist dann schwierig zu beurteilen: Was geht, was muss akzeptiert werden, was liegt wiederum in der Verantwortung des Fahrers, der zwei Hebel zum Bremsen hat, und auch bei uns im Teamwagen, wo wir die Fahrer pushen?“, so Aldag: „Das muss uns bewusst sein. Ist es dann die Lösung, wir fahren nur noch Rundkurse auf Formel-1-Strecken?“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)