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Ullrich-Rivale Marco Pantani: Das dramatische Ende einer schillernden Karriere

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Ullrich-Rivale Marco Pantani: Das dramatische Ende einer schillernden Karriere

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“Marco wurde umgebracht“

Am 13. Januar wurde Rad-Legende Marco Pantani geboren. Seinen Mythos begründet aber nicht nur seine erfolgreiche Karriere, sondern sein früher Tod.
Marco Pantani und Jan Ullrich kämpften um Siege bei der Tour de France
Marco Pantani und Jan Ullrich kämpften um Siege bei der Tour de France
© IMAGO/Laci Perenyi
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Am 13. Januar wurde Rad-Legende Marco Pantani geboren. Seinen Mythos begründet aber nicht nur seine erfolgreiche Karriere, sondern sein früher Tod.

Es ist eines der wohl geheimnisvollsten Mysterien der Sport-Geschichte: Das Leben und Sterben von Marco Pantani.

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Am 13. Januar 1970 in Cesena geboren, gehörte der Italiener zu den schillerndsten und erfolgreichsten Radprofis seiner Zeit. Doch auch nach seinem frühen Tod sorgte der „Pirat“, wie man ihn nannte, für Schlagzeilen.

Am 14. Februar 2004 wurde die des Dopings überführte Rad-Legende tot in einem Hotelzimmer in Rimini gefunden, im Alter von nur 34 Jahren. Eine selbst herbeigeführte Überdosis soll dem Tour-Sieger von 1998 zum Verhängnis geworden sein.

Ganz ausgeräumt ist der in Pantanis Umfeld verbreitete Glaube, dass die Todesursache eine andere gewesen sein könnte, auch 20 Jahre später noch nicht.

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Bereits rund zehn Jahre nach Pantanis Ableben wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen, der Verdacht, dass Pantani getötet werden konnte, erhärtete sich dabei allerdings nicht. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren wieder ein.

Justiz nimmt erneut Ermittlungen auf

Spätere Erkenntnisse rückten den Fall später erneut in die Öffentlichkeit. Pantanis Dealer soll laut der Nachrichtenagentur Ansa Anfang 2020 ausgesagt haben: „Marco wurde umgebracht. Ich kannte ihn fünf, sechs Monate vor seinem Tod und er wirkte auf mich nicht wie jemand, der sich umbringen wollte.“ Nun wurden diese Aussagen der Staatsanwaltschaft übergeben und die Mordermittlungen gegen unbekannt aufgenommen.

Die Familie des italienischen Radsportstars konnte sich mit der offiziellen Version um das Ableben Pantanis nie anfreunden. Der Gedanke, dass sich das Idol selbst das Leben nahm, erscheint ihnen zu abwegig.

Denn wer in den 90ern dem Radsport zugetan war und zudem Italiener war, der kam nicht darum herum, Marco Pantani zu lieben. Jenen kahlköpfigen Hasardeur aus Cesenatico, an dem nichts gewöhnlich war. Der, bei allen Fehlern und Fehlgriffen, wie kein anderer vor und nach ihm das große Auf und Ab der großen Rundfahrten verkörperte.

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Pantani gewinnt 1998 die Tour de France

Die Tour 2000 war Pantanis Schwanengesang. In den Jahren zuvor hatte er die großen Berge beherrscht, trotz eines Indurain, eines Ullrich, eines Armstrong. Seine Rekordfahrt nach Alpe d‘Huez, als er 1997 die 21 Kehren in 37:35 Minuten und mit einem Stundenmittel von 23,08 km/h emporsprang, ist bis heute unübertroffen. Ein Jahr später gewann er die Tour.

Es gehört zu Pantanis Tragik, dass sein Triumph 1998 angesichts des Festina-Skandals fast unterging. Und doch passte er ins Bild: Nie war die Tour schmutziger als damals, und Pantani - so stellte es sich nachher heraus - war ein notorischer Doper. 1999 wurde er unter akutem Verdacht vom Giro ausgeschlossen, pausierte danach fast ein Jahr, um 2000 noch einmal spektakulär zurückzukehren.

Die Etappe hinauf zum Mont Ventoux gewann er in einem legendären Duett mit Lance Armstrong - Pantani rief selbst in den steilsten Anstiegen immer wieder „facile, facile!“ - leicht und einfach, so sah es immer bei ihm aus. Schwer traf ihn, dass der Jahrhundert-Betrüger aus Texas hernach behauptete, er habe Pantani den Sieg gnädig überlassen.

Doping-Anschuldigungen und Depressionen

Am 16. Juli gewann Pantani auch die Etappe nach Courchevel. Es sollte das letzte Hurra des Piraten werden: Auf dem folgenden Teilstück entkräftete ihn seine Attacke derart, dass er tags darauf nicht mehr antrat. Nie mehr kehrte er zur Tour zurück. Die folgenden Jahre waren geprägt von Eskapaden, Doping-Anschuldigungen und Depressionen.

„Ich bin von Natur aus ziemlich verrückt, aber es ist diese Verrücktheit, die mich vor dem Untergang bewahrt“, hatte Pantani einmal gesagt. Am Valentinstag, den 14. Februar 2004, starb er schließlich in einem Hotelzimmer in Rimini.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)