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Marco Pantani: Mord-Theorie um Tod hält sich bis heute

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Marco Pantani: Mord-Theorie um Tod hält sich bis heute

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Pantanis ungelöstes Todes-Rätsel

Um den frühen Tod der Radsport-Legende Marco Pantani im Jahr 2004 ranken sich auch Jahre nach der offiziellen Klärung Verschwörungstheorien.
Marco Pantani starb im Februar 2004
Marco Pantani starb im Februar 2004
© Getty Images
Um den frühen Tod der Radsport-Legende Marco Pantani im Jahr 2004 ranken sich auch Jahre nach der offiziellen Klärung Verschwörungstheorien.

Es ist einer der wohl sagenumwobensten Tode der Sport-Geschichte. 

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Am 14. Februar 2004 wurde die des Dopings überführte Rad-Legende Marco Pantani tot in einem Hotelzimmer in Rimini gefunden, im Alter von nur 34 Jahren. Eine selbst herbeigeführte Überdosis soll dem Tour-Sieger von 1998 zum Verhängnis geworden sein - glaubt man den offiziellen Berichten.

Ganz ausgeräumt ist der in Pantanis Umfeld verbreitete Glaube, dass die Todesursache eine andere gewesen sein könnte, jedoch nicht. Rund zehn Jahre nach Pantanis Ableben wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen, der Verdacht, dass Pantani getötet werden konnte, erhärtete sich dabei allerdings nicht. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren wieder ein, gegen den Willen von Pantanis Familie.

Verschwörungstheorien kursieren weiter, Anfang 2020 etwa schürte der ehemalige Dealer des Radsportlers, Fabio Miradossa, die Spekulationen vor einer Anti-Mafia-Kommission in Rom neu. Märchenstunde eines Kriminellen? Oder gab es tatsächliche Versäumnisse?

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Dealer glaubt an Mord

"Er hat sich nicht umgebracht, er ist ermordet worden", zitierte La Repubblica Miradossa. "Er hatte 20.000 Euro, die er mir hätte geben sollen. Aber die waren nicht mehr da, als er gefunden wurde. Ich habe den Ermittlern immer gesagt: Folgt dem Geld. Aber die haben mir nicht geglaubt", so Miradossa weiter.

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Nach Meinung des ehemaligen Pantani-Dealers hätten die Täter es wie Suizid aussehen lassen wollen, dabei jedoch einen Fehler gemacht. "Marco hat keine Drogen genommen in dem Zimmer. Er hat das Kokain nicht geschnupft. Er hat Crack geraucht. Wer auch immer das gemacht hat, wusste das nicht."

2015 war ein medizinisches Gutachten der Universität Verona zu einem anderen Ergebnis gekommen, Pantani hatte demnach die Überdosis in jedem Fall selbst herbeigeführt - ob absichtlich oder versehentlich, ließ sich nicht aufklären. Der unter Depressionen Pantani hatte zuvor mehrere Tage in seinem Hotelzimmer verbracht, nach Angaben von Angehörigen völlig isoliert. Der Toxikologe Franco Tagliaro kam zum Schluss, dass Antidepressiva Pantanis Tod verursacht hätten, nicht Kokain, wie es lange geheißen hatte.

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Die Untersuchung war Grundlage für die erneute Einstellung des neu aufgerollten Verfahrens. Pantanis Familie schöpfte vergeblich alle Rechtsmittel dagegen aus, blieb ebenfalls von der Mord-Theorie überzeugt, warf den Ermittlern Desinteresse und Oberflächlichkeit vor, die unterschiedlichen Deutungen stehen weiter im Raum.

Pantani: Große Duelle mit Ullrich und Armstrong

Berg-Spezialist Pantani, geboren am 13. Januar 1970 in Cesena, war 1998 der bis heute letzte Fahrer, der im selben Jahr sowohl den Giro d'Italia als auch die Tour de France gewann, sein auf der Königsetappe erfahrener Tour-Triumph über den schwer gebeutelten Top-Favoriten Jan Ullrich war besonders spektakulär.

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Danach war Pantani - dessen tragisches Leben 2014 in der vielgelobten Doku "Pantani: The Accidental Death of a Cyclist" ausgeleuchtet wurde - über erdrückende Doping-Indizien gestolpert, wegen verdächtiger Blutwerte wurde er auf Platz 1 der Gesamtwertung liegend vom Giro ausgeschlossen, verpasste auch die Tour.

Ein Comeback des bei 1,72 Metern Größe oft nur knapp über 50 Kilo schweren Leichtgewichts mit den charakteristischen Segelohren lief zunächst erfolgreich: Sein Tour-Etappensieg am Mont Ventoux 2000 blieb vor allem auch wegen des anschließenden Zoffs mit Ullrichs großem Rivalen Lance Armstrong in Erinnerung: Die zuvor gute Beziehung der beiden zerbrach am Streit darüber, ob der Armstrong "Elefantino" den Sieg geschenkt hatte oder nicht.

2001 brachte eine bei einer Polizei-Razzia gefundene Insulinspritze Pantani eine erneute Sperre ein, 2013 offenbarte ein Untersuchungsbericht des französischen Senats, dass er bei der Tour 1998 positiv auf EPO getestet worden war.

Anders als Armstrong, dem später alle sieben Tour-Siege aberkannt wurden, steht Pantanis Triumph 1998 wie der von Ullrich um Jahr zuvor aber weiter in den offiziellen Statistiken.