Es ist ein bunt gemischter Finaltisch beim Main Event der WSOP. Vier US-Amerikaner, ein Bulgare, ein Franzose, ein Schwede, ein Spanier und ein Kanadier machen aus dem Finale ein Multikulti-Event.
Finaltable beim Main Event steht
Am Tisch sitzen völlig unbeschriebene Blätter, aber auch erfahrene Veteranen. Und einer der besten Onlinepoker-Spieler aller Zeiten.
Unbekannter Chipleader
An der Spitze steht Jordan Griff aus Illinois, der vor diesem größten Pokerevent nur 47.192 Dollar an Live-Gewinnen hatte und nun mindestens das 50-fache seines bisherigen besten Gewinns sicher hat. Direkt in der ersten Hand von Tag 8 brauchte es dafür den Rückenwind vom Pokergott. Griff war gegen ein geflopptes Set All-in, schaffte es aber, am River ein höheres Set zu treffen. Eine Karte, die mehrere Millionen wert sein kann.
„Das war eine Achterbahn der Gefühle, diese Hand“, erzählte Griff am Ende von Tag 8 PokerNews. „In der allerersten Hand des Tages bekomme ich Damen. Ich war aufgeregt. Es gab auch einen großen Auszahlungssprung, also war ich ein bisschen nervös. Ich bringe den Großteil meines Stacks vor dem Flop rein und gehe davon aus, dass wir einfach committed sind ... Er hat mich am Flop geschlagen ... Ich sah die Dreien und war einfach schockiert ... Und dann hörte ich die Geräusche, dass etwas passiert ist. Ich schaue zurück, sehe die Dame und stoße irgendeinen Laut aus. Ich erinnere mich nicht mehr, was es war, aber es war reine Emotion.“
Online-Legende im Favoritenkreis
Griff steht vor einer großen Herausforderung. Denn zu den Favoriten gehören der amerikanische High Roller Brian Kim und die schwedische Online-Poker-Legende Niklas „Lena900″ Astedt. Beide konnten beeindruckende Stacks eintüten und werden mit über 50 Big Blinds zum Finaltisch zurückkehren.
Niklas Astedt wird versuchen, seinen Namen von der Liste der „Besten Spieler ohne Bracelet“ zu streichen. Der Schwede hat bereits fünfmal das prestigeträchtige GGmillion$ High Roller Turnier auf GGPoker gewonnen, ist aber noch ohne WSOP Bracelet. Brian Kim hingegen sucht nach einem 23. Platz im Main Event 2022 nach höheren Weihen und strebt sein zweites WSOP-Armband an.
„Ich denke, dieser Run in 2022 ist der einzige Grund, warum ich heute hier bin“, sagte Kim. „Ich habe nie wirklich Turniere gespielt. Ich habe eigentlich nur einmal im Jahr das Main gespielt. Durch diesen Run habe ich Interesse an Turnieren gefunden, habe viel Arbeit investiert und sie oft gespielt. Jetzt habe ich ziemlich viel Erfahrung.“
Astedt mag als Online-Spieler bekannt sein, aber die langen Stunden vor dem Computer haben ihn ausdauernd gemacht.
„Das ist ein Kinderspiel im Vergleich zu SCOOP (Anm.: einem Onlineevent)“, lachte Astedt. „Die Leute sagen, das hier sei ein Marathon; sie sollten mal 23 Tische für 40 Tage während SCOOP ausprobieren.“