Das Event #2 der diesjährigen World Series of Poker Europe im King´s Resort Rozvadov ist eher ein Turnier für Spezialisten. Gespielt wird die Variante Pot-Limit Omaha. Aber durch das verhältnismäßig niedrige Buy-In von €550 sind auch viele Amateure unter den 566 Spielern.
Deutscher Newcomer bezwingt den Laberkönig
Zum Beispiel Helmut Phung. Der Deutsche hat das Pokerspiel erst vor wenigen Monaten intensiv erlernt. Und plötzlich sitzt er bei einem Turnier der World Series of Poker Europe am Finaltisch. Mit dabei einer der gefürchtetsten Spieler der Szene, Martin Kabrhel, selbst zweifacher Bracelet-Gewinner. Der Tscheche gilt als die größte Nervensäge am Pokertisch. Er redete quasi durchgehend, seine Art ist selbst für erfahrene Spieler unerträglich.
Legendär ist ein Ausspruch von Pokerlegende Phil Ivey, der zu Kabrhel einmal sagte. „Martin, schau dich im Saal um und zeig mir einen Spieler, der dich sympathisch findet. Findest du jemanden, gebe ich dir $20.000.“ Kabrhel schaute sich um..... Und blieb stumm.
Helmut Phung zeigte sich von Kabrhels Laberattacken unbeeindruckt. Und war trotzdem nicht enttäuscht, dass der Tscheche bereits als Erster den Finaltisch verlassen musste. „Vermutlich nervt er 99% aller Spieler. Ich habe viel Respekt vor ihm, aber mich interessiert sein Gerede nicht. Er bekommt von mir keine Informationen, keine Chance, ich habe gestern viel mit ihm gespielt.“
Phung dominierte den Finaltisch fortan. Der Deutsche, der mit dem Niederländer David Hu als Pokercoach arbeitet, zeigte sich bis zum Ende komplett souverän. Das Heads-Up gegen den Norweger Martin Almaas dauerte nicht mal 45 Minuten. Phung kassierte €55.132 und natürlich das prestigeträchtige WSOP-Bracelet.
Der neue Champion will sich in den nächsten Tagen um seinem Job in der Software-Industrie kümmern, um danach zu weiteren Events der WSOPE aufzuschlagen.