Rad-Weltmeisterin Maike Hausberger hat die fünfte deutsche Goldmedaille bei den Paralympics in Paris gewonnen. Nach Zeitfahr-Bronze auf der Bahn war die 29-Jährige aus Trier am Mittwochmorgen auf der Straße im 14,1 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr der Startklasse C1 bis 3 in 21:30,45 Minuten nicht zu schlagen. Routinier Michael Teuber holte zudem Silber, Tokio-Siegerin Annika Zeyen-Giles und WM-Champion Matthias Schindler Bronze.
Nächste Goldmedaille für Deutschland!
„Es ist unfassbar schön, nach Bronze jetzt Gold zu holen“, sagte Hausberger in einer Deutschlandfahne eingewickelt. Die mit einer spastischen Hemiparese antretende Zweirad-Fahrerin war auf dem hügeligen Kurs mit zwei knackigen Anstiegen und insgesamt 140 Höhenmetern in Clichy-sous-Bois fast 16 Sekunden schneller als die zweitplatzierte Britin Frances Brown.
Paralympics: Deutschland mit fünf Goldmedaillen in Paris
Vor Hausberger hatten die Schwimmer Josia Topf und Tanja Scholz, die Sportschützin Natascha Hiltrop sowie Rollstuhlfechter Maurice Schmidt die Goldmedaille gewonnen. Neben Topf ist Hausberger bislang die einzige deutsche Athletin, die in Paris zwei Medaillen holte. Es ist zudem ihr erster Paralympics-Triumph bei der dritten Teilnahme.
Der 56-jährige Teuber musste sich in 21:18,14 Minuten wie bei der WM im vergangenen Jahr in Glasgow nur dem Spanier Ricardo Ten Argiles (20:39,53) geschlagen geben, holte aber dennoch seine achte Medaille bei Sommerspielen. Im selben Rennen kam Pierre Senska in 21:58,34 Minuten wie in Tokio auf Rang vier, dem Berliner fehlten 40 Sekunden zu Bronze.
„Ich bin super happy, es war einfach nicht mehr drin“, sagte Teuber, der sich auf den Tag genau vor sechs Monaten bei einem schweren Trainingsunfall den sechsten Brustwirbel und mehrere Rippen gebrochen sowie einen offenen Schlüsselbeinbruch erlitten hatte.
Handbikerin fährt auf das Treppchen
Handbikerin Zeyen-Giles musste sich nach ihrem Triumph in Tokio diesmal mit Platz drei zufriedengeben. Die Vizeweltmeisterin kam in 25:30,84 Minuten ins Ziel, ihr fehlten 1:16 Minuten zu Gold. Die querschnittgelähmte Zeyen-Giles hatte zudem mit den Rollstuhlbasketballerinnen 2012 in London Gold geholt.
Matthias Schindler fuhr in einem Sekundenkrimi wie in Tokio auf Rang drei. Der Polizeibeamte aus Regensburg kam in der Klasse C3 nach zwei Runden und insgesamt 28,3 Kilometern in 39:21,35 Minuten ins Ziel und lag lediglich 1,55 Sekunden vor Platz vier. Gold war 52 Sekunden entfernt, Silber neun.
Jana Majunke, Siegerin im Zeitfahren und Straßenrennen in Tokio, kam diesmal in 29:40,76 Minuten auf dem fünften Platz der Klasse T1 und 2 ins Ziel. Dreirad-Weltmeister Maximilian Jäger belegte bei seinem Paralympics-Debüt in 25:15,36 Minuten den achten Rang der Klasse T1 und 2. Handbikerin Andrea Eskau fuhr bei ihrer achten Paralympics-Teilnahme in der Klasse H4 und 5 in 26:35,88 Minuten auf Rang sechs.