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Paralympics: Leben im Auto für den Medaillentraum

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Paralympics: Leben im Auto für den Medaillentraum

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Leben im Auto für den Medaillentraum

Thomas Wandschneider schreibt bei den Paralympischen Spielen in Paris Geschichte. Für seinen Traum von einer Medaille hat der 60-Jährige sein Privatleben fast vollständig aufgegeben.
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Thomas Wandschneider schreibt bei den Paralympischen Spielen in Paris Geschichte. Für seinen Traum von einer Medaille hat der 60-Jährige sein Privatleben fast vollständig aufgegeben.

Thomas Wandschneider ist auf dem Höhepunkt seiner sportlichen Karriere! Der 60 Jahre alte querschnittgelähmte Badminton-Spieler hat bei den Paralympischen Spielen in Paris sensationell die Bronzemedaille gewonnen, nachdem er sich in den vergangenen Jahren fast ausschließlich seinem Traum von Edelmetall widmete - auf Kosten seines Privatlebens und mit einem außergewöhnlichen Lebensstil.

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Seit Jahren lebt Wandschneider die meiste Zeit in einem umgebauten Kastenwagen. Unter der Woche schläft und lebt er in seinem mobilen Zuhause in Hannover, wo er intensiv für seine sportlichen Ziele trainiert. Nur am Wochenende fährt er zu seiner Familie ins eine Autostunde entfernte Lindhorst im Landkreis Schaumburg. „80 Prozent meines Lebens lebe ich im Auto“, sagte der Vater von vier Kindern der Süddeutschen Zeitung. Diese Opfer hat er bewusst in Kauf genommen, getrieben von dem festen Willen, bei den Paralympics eine Medaille zu gewinnen.

Wandschneider kämpft entschlossen um Bronze

Seine Hingabe zahlte sich am Montag aus. Das Spiel um die Bronzemedaille gewann der Deutsche überraschend gegen den favorisierten Koreaner Jeong Jaegun mit 2:0 (26:24, 21:11) in Sätzen. Nach 58 Minuten verwandelte Wandschneider seinen ersten Matchball und ist damit der erste deutsche Medaillengewinner im Badminton bei den Paralympics und Olympischen Spielen.

Emotional wurde es bereits bei Wandschneiders Vorstellung, als in der Arena Porte de la Chapelle großer Applaus aufkam, denn durch seine spektakulären Matches avancierte er zum Publikumsliebling. Sein Viertelfinalduell zog alle Zuschauer in den Bann, als er das epische 103-Minuten-Match gegen den 24-jährigen Chinesen Yang Tong für sich entscheiden konnte.

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Eine Medaille als Krönung jahrelanger Opfer

Im Halbfinale musste sich Wandschneider dem 38 Jahre jüngeren Chinesen Qu Zi Mo geschlagen geben. Trotz der Niederlage zeigte er sich dankbar und überwältigt von der Unterstützung des Publikums: „Ich habe noch nie so ein geiles Publikum gehabt wie jetzt hier. Ich liebe sie alle“, zitierte ihn die Sportschau.

Für Wandschneider ist Bronze die Krönung vieler Jahre harter Arbeit und Entbehrungen. „Dann werde ich sagen: Mein Weg war korrekt“, erklärte er vor dem Spiel um Platz 3.

Der erfolgreiche Para-Badminton-Spieler wollte seine sportliche Karriere vor einigen Jahren eigentlich beenden. Die Nachricht, dass Para-Badminton 2020 in Tokio erstmals Teil des paralympischen Programms war, hat ihn dazu bewogen, seine Karriere mit dem Medaillentraum fortzusetzen - mit Erfolg!