Elena Congost wurde während der Paralympics zur tragischen Heldin. Im T12-Marathon war sie im Ziel als Dritte angekommen und dachte, sie hätte Bronze geholt.
Happy End nach tragischer Hilfsaktion?
Doch später wurde sie wegen einer eigentlich rührenden Szene disqualifiziert. Das Spanische Paralympische Komitee bereitet nun einen schriftlichen Antrag an den Internationalen Paralympischen Leichtathletikverband (WPA) vor, um Congost und Carol die Bronzemedaille zu bescheren.
„Wir werden versuchen, diese Medaille anerkennen zu lassen“, sagte Miguel Carballeda, Präsident des Spanischen Paralympischen Komitees, bei seiner Ankunft am Madrider Flughafen mit dem spanischen Team.
Die sehbehinderte Sportlerin absolvierte die mehr als 42 Kilometer mit Begleiter Mia Carol. Entscheidet sich ein Sportler für diese Unterstützung, muss er die gesamte Strecke mit einem kleinen elastischen Seil mit dem Partner verbunden sein.
Congost für Hilfe bestraft
Doch im Falle von Congost ließ die Spanierin wenige Meter vor dem Ziel das Seil los. Stattdessen half sie ihrem Begleiter, der sichtlich zu kämpfen hatte und mit Krämpfen kurz vor einem Sturz stand. Carol fiel auf der Zielgeraden schon leicht nach vorne, als Congost aushalf und kurz das Band aus der Hand verlor. Danach hob sie das Band wieder auf und lief mit dem Partner zu Ende.
“Um ehrlich zu sein, bin ich am Boden zerstört, denn ich hatte die Medaille bereits sicher“, sagte Congost nach dem Wettkampf. „Es war ein Reflex, der aus dir herausbricht, wenn jemand zu Boden geht. Sie haben mich nicht wegen eines Verstoßes disqualifiziert, sondern weil ich ein Mensch bin.“
Die 36-Jährige verriet mit welcher Begründung sie disqualifiziert wurde: „Sie sagten mir, dass ich das Band eine Sekunde lang losgelassen habe. Und deshalb gibt es jetzt kein Zurück mehr.“