Drama bei den Paralympics! Der Läuferin Elena Congost wurde ihre Bronzemedaille aberkannt, da ihr kurz vor der Ziellinie ein minimaler Fehler unterlaufen ist.
Unmenschliche Disqualifikation
Sie war auf dem besten Weg, beim Marathon in Paris Dritte zu werden. Da Congost aufgrund einer Sehbehinderung auf einen Guide angewiesen ist, lief sie das Rennen gemeinsam mit ihrem Guide Carlos Bruguera, mit dem sie durch ein elastisches Band verbunden war.
Bruguera begleitet Congost während ihrer Rennen und gibt ihr die Richtung vor, um sicherzustellen, dass sie die Strecke trotz ihrer eingeschränkten Sicht sicher bewältigen kann.
Regelverstoß wegen menschlichem Reflex
Mit einem komfortablen Vorsprung auf die Viertplatzierte Misato Michishita schien die Medaille für Congost sicher. Doch kurz vor der Ziellinie geschah das Unerwartete.
Ihr Guide erlitt Krämpfe und drohte zu stürzen. In einem instinktiven Reflex griff Congost nach ihm, um ihm zu helfen. Dabei ließ sie für einen kurzen Moment das Band los, das sie mit ihrem Guide verband.
„Es war ein Reflex, aus Sorge“
Laut Artikel 7.9.5 des Paralympics-Regelwerks muss die Verbindung zwischen Athlet und Guide während des gesamten Rennens bestehen bleiben. Obwohl Congost das Band nur für einen Moment losließ, wurde dies als Regelverstoß gewertet und sie wurde disqualifiziert.
„Es war ein Reflex, der aus Sorge um meinen Guide entstanden ist“, sagte Congost unter Tränen. Die Medaille war plötzlich außer Reichweite.
Nach dem Rennen zeigte sich Congost sichtlich erschüttert. „Es war ein Reflex, der aus dir herausbricht, wenn jemand zu Boden geht“, erklärte sie. „Sie sagten mir, dass ich das Band eine Sekunde lang losgelassen habe. Und deshalb gibt es jetzt kein Zurück mehr.“ Statt mit einer Medaille kehrt sie nun mit der bittersten Niederlage ihrer Karriere nach Hause zurück.