Die deutschen Rollstuhlbasketballer wussten genau, bei wem sie sich zu bedanken hatten. „Thommy ist der MVP“, rief Aliaksandr Halouski durch die Katakomben der Bercy Arena - und meinte damit natürlich Thomas Böhme. Der alles überragende Korbjäger führte Deutschland fast im Alleingang zur ersten Medaille bei den Paralympics seit 1992 in Barcelona. „Ich kann es irgendwie noch gar nicht so richtig fassen, dass wir es jetzt wirklich geschafft haben“, sagte Matchwinner Böhme.
Para-Basketballer feiern „MVP“
Ein denkwürdiges Spiel
36 Punkte sammelte der 33-Jährige im Spiel um Bronze gegen Kanada, das die deutsche Mannschaft mit 75:62 (27:35) gewann. Danach brachen alle Dämme, manche Spieler hatten Freudentränen in den Augen, andere schüttelten ungläubig den Kopf. Nicht so Bundestrainer Michael Engel, der nach der Schlusssirene sofort auf Böhme zustürmte und seinen Schützling sekundenlang innig umarmte.
Ein historischer Erfolg
"Wir widmen den Sieg allen Männer-Nationalmannschaften, die das auch irgendwie probiert haben", sagte Engel: "Von daher sind wir super demütig." Seit 32 Jahren hatten die deutschen Rollstuhlbasketball-Männer keine Medaille mehr geholt, das letzte Mal war das in Barcelona der Fall.
Ein besonderer Moment
"Heike Drechsler, Michael Jordan", zählte Engel die Stars von damals auf: "Da fing meine Basketball-Leidenschaft an." Die Bronzemedaille von Paris sei "ein ganz, ganz besonderer Moment, den man nicht beschreiben kann", führte Engel aus: "Den nehmen wir jetzt einfach mit und genießen."