Olympische Symbole: Ursprünge & Bedeutung
Bei jeder Olympiade sind sie sichtbar – die Olympischen Symbole. Die Olympischen Ringe oder die Fackel sind klare Identifizierungszeichen und gehören zu jeder Veranstaltung dazu. Nicht jeder kennt hingegen die Bedeutungen und die Ursprünge hinter den Olympischen Symbolen. SPORT1 listet die Olympischen Symbole auf und klärt über die Hintergründe auf.
Olympischen Ringe: Das zentrale Symbol für Olympia
Wie kaum ein anderes Symbol sind die Olympischen Ringe mit der traditionsreichen Sportveranstaltung verbunden. Die fünf bunten Ringe, die miteinander verbunden sind, befinden sich gleichzeitig auch auf der Olympischen Flagge.
Sowohl die Farben der Ringe als auch die Ringe selbst haben eine Symbolik. Die fünf Farben der Ringe sowie der weiße Hintergrund repräsentieren alle Nationalflaggen der Welt. Eine der sechs Farben findet sich zumindest einmal auf den Flaggen der Länder. Die fünf Olympischen Ringe wiederum stehen für die fünf Kontinente der Erde. Somit sind die Olympischen Ringe ein Symbol für die Zusammenkunft der Sportler aus der ganzen Welt.
Der Erfinder der Olympischen Ringe ist der Franzose Pierre de Coubertin. Er entwarf die Olympische Flagge im Jahre 1913. Erstmalig offiziell zu sehen war sie bei der Olympiade 1920 in Antwerpen.
Olympische Fackel - ein Olympisches Symbol aus der Antike
Mittelpunkt jeder Eröffnungsfeier ist die Entzündung des Olympischen Feuers. Dieses imposante Feuer lodert in einer großen Metallschale und zeigt den Beginn der Olympiade an. Eng verbunden ist das Feuer mit dem olympischen Fackellauf. Dieser startet bereits einige Monate vor dem offiziellen Beginn der Spiele. Symbolträchtig findet die Entzündung an den Ruinen des Hera-Tempels im griechischen Olympia statt. Von dort aus wird die Olympische Fackel zunächst ins Panathinaikos-Stadion von Athen getragen. Hier wurden 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit ausgetragen. Den weiteren Verlauf der Route, der meist um den gesamten Globus führt, wird vom Organisationskomitee der jeweiligen Olympischen Spiele festgelegt. Vor den Spielen 2008 in Peking legte die Olympische Fackel eine Strecke von 137.000 Kilometern zurück und erreichte sogar den Gipfel des Mount Everest.
Die Olympische Fackel sowie der Fackellauf gehen auf die griechische Antike zurück. Damals brachten Läufer die Nachricht über die kommenden Sportspiele in umliegende Städte. Gleichzeitig verkündeten sie damit den Olympischen Frieden, sodass Athleten und Zuschauer gefahrlos nach Olympia reisen konnten. Fackelläufe waren damals in Athen beliebt und es fanden nächtliche Wettbewerbe statt, wobei die Fackel keinesfalls erlöschen durfte. Daraus entwickelten sich die Olympische Fackel sowie der Fackellauf.
Der erste Olympische Fackellauf der Neuzeit fand im Jahre 1936 im Rahmen der Spiele in Berlin statt. Das Olympische Feuer selbst ist seit den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam Tradition. Auch die Winterspiele werden seit 1936 in Garmisch-Partenkirchen traditionell mit dem Olympischen Feuer eingeleitet.
Olympische Maskottchen: Olympisches Symbol als Identifikationsfigur
Zu den jüngeren Olympischen Symbolen gehört das Maskottchen. Erst 1968 wurde es eingeführt, wobei es zunächst inoffiziell die Olympischen Winterspiele in Grenoble begleitete. Die „Schuss“ getaufte Figur verkörperte einen Skifahrer. Bei den nächsten Olympischen Spielen 1972 in München gab es dann mit „Waldi“ ein offizielles olympisches Maskottchen. Mit dem Dachshund begann auch die Tradition, ein für das Austragungsland typisches Tier als Maskottchen zu wählen. Die Entscheidung über das Maskottchen trifft das jeweilige Organisationskomitee.
Das Olympische Symbol der Neuzeit – die Olympische Hymne
Die Olympischen Spiele besitzen eine eigene Hymne, die anlässlich der Eröffnungsfeier sowie bei der Abschlussfeier gespielt wird. Sie existiert bereits seit den ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, die 1896 in Athen stattfanden. So waren es auch zwei Griechen, die für den Text und die Melodie verantwortlich sind. Die Musik komponierte Spyros Samaras und den Text steuerte Kostis Palamas bei. Die Olympische Hymne wurde eigens für die Sportveranstaltung kreiert.
Im Original ist der Text der Olympischen Hymne in der griechischen Sprache verfasst. Bei den Spielen ist es in der Regel ein bekannter Künstler aus dem Gastgeberland, der die Hymne vorträgt. In einigen Fällen erfolgte eine Übersetzung des Textes in die Landessprache, sodass die Olympische Hymne schon in diversen Sprachen vorgetragen wurde. Dies war beispielsweise 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau sowie 1994 im norwegischen Lillehammer der Fall.
Der Olympische Eid – Kerngedanke der sportlichen Wettkämpfe
Ein weiteres Olympisches Symbol ist der Eid. Dieses Ritual geht auf die Antike zurück. Damals versprachen die teilnehmenden Sportler, sich bei den Spielen fair zu verhalten und die Regeln einzuhalten. Der genaue Wortlaut des Olympischen Eides wird immer wieder angepasst. So sind seit 1972 die Schiedsrichter mit einbezogen und seit den Olympischen Sommerspielen in Sydney im Jahr 2000 gibt es eine Antidopingklausel.
Der Olympische Eid wird seit 1920 im Rahmen der Eröffnungsfeier abgelegt. Der erste Athlet, der ihn sprach, war der belgische Fechter Victor Boin bei den Olympischen Sommerspielen in Antwerpen.
Die Eröffnungsfeier – ein Olympisches Symbol mit viel Tradition
Zu Beginn jeder Olympiade findet eine Eröffnungsfeier statt. Diese folgt ganz bestimmten Regeln, die in der Olympischen Charta festgehalten sind. Den Auftakt macht das Gastgeberland der jeweiligen Olympiade. Die Nationalflagge des Landes wird gehisst und die Nationalhymne gespielt. Danach folgt eine künstlerische Darbietung, die mit Musik, Tanz und anderen Elementen das Gastgeberland präsentiert.
Anschließend folgt der Einlauf der Athleten. Ein Sportler geht vorweg und trägt die Flagge des eigenen Landes. Die Reihenfolge der einlaufenden Athleten erfolgt alphabetisch, wobei es zwei Ausnahmen gibt. Die erste betrifft das Gastgeberland. Dieses läuft immer als letzte Nation ein. Die zweite Ausnahme ist Griechenland. Seit den Olympischen Spielen 1928 sind es immer die griechischen Athleten, die als erste ins Stadion einlaufen. Dies wurde eingeführt, um an die Tradition der Olympischen Spiele der Antike zu erinnern, die in Griechenland stattfanden.
Sind alle Athleten im Stadion eingelaufen, eröffnet das Staatsoberhaupt des Gastgeberlandes offiziell die Spiele. Begleitet wird dies von der Olympischen Hymne sowie der Olympischen Flagge, die ins Stadion getragen wird. Danach wohnen nochmals die Flaggenträger der einzelnen Nationen einer symbolträchtigen Zeremonie bei. Sie versammeln sich und schwören den Olympischen Eid. Somit versprechen die Athleten, die Regel der Olympiade einzuhalten. Die Eröffnungsfeier schließt mit dem Einlauf der Olympischen Fackel sowie der Entzündung des Olympischen Feuers.