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Der olympische Gold-Koloss, der selbst Schwarzenegger verblüffte

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Der olympische Gold-Koloss, der selbst Schwarzenegger verblüffte

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Der Koloss, der Arnie inspirierte

Leonid Schabotinski war ein ukrainischer Gewichtheber, der 1964 und 1968 für die Sowjetunion Olympiasieger wurde, und mit seinen Leistungen sogar Arnold Schwarzenegger inspiriert hat. Heute vor neun Jahren starb er.
Leonid Schabotinski bei seinem Olympiasieg in Tokio 1964
Leonid Schabotinski bei seinem Olympiasieg in Tokio 1964
© IMAGO / Pond5 Images
Leonid Schabotinski war ein ukrainischer Gewichtheber, der 1964 und 1968 für die Sowjetunion Olympiasieger wurde, und mit seinen Leistungen sogar Arnold Schwarzenegger inspiriert hat. Heute vor neun Jahren starb er.

Irgendwann waren seine Weltrekorde kaum mehr zählbar. Neun stellte der sowjetische Gewichtheber Leonid Schabotinski im beidarmigen Reißen auf, sechs im beidarmigen Stoßen, zwei im olympischen Dreikampf und immerhin einen im beidarmigen Drücken. Noch berühmter wurde er aber durch die Bewunderung eines anderen Mannes: Arnold Schwarzenegger.

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Der österreichisch-amerikanische Schauspieler verehrte Schabotinski, war von seiner Kraft verblüfft, betrachtete ihn als Idol und Vorbild und erzählte immer wieder davon.

Schabotinski, geboren im ukrainischen Uspenka, wurde von den Schwerathletik-Anhängern in der Sowjetunion einst der „Gigant aus der Ukraine“ genannt. Kein Wunder bei seinem Erscheinungsbild. Der fast 160 Kilogramm schwere und 1,90 Meter große Mann war von 1964 bis 1970 für sechs Jahre der stärkste Mann der Welt. Am 14. Januar 2016 - heute vor neun Jahren - ist er im Alter von 77 Jahren gestorben.

Schabotinski ging erst mit 19 Jahren zum Gewichtheben

Schabotinski wuchs in Saporischschja auf, spielte auf dem Gymnasium Volley- und Basketball und betrieb nebenbei Leichtathletik, was ihm am besten lag. In seiner Jugend war er ein erfolgreicher Kugelstoßer, der es im Laufe der Jahre bis zur Meisterschaft der Ukrainischen SSR brachte.

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Doch weil Schabotinski immer größer und schwerer wurde, entschied er sich mit 19 Jahren für das Gewichtheben. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits den Beruf des Schlossers erlernt und wurde in die Sowjetarmee eingezogen. Eine Umgebung, an der er schnell einen großen Gefallen fand. Er blieb beim Militär, genoss dort gute Trainingsbedingungen, Trainer und eiferte dem großen Schwergewichtler Juri Wlassow nach (den Schwarzenegger ebenfalls bewunderte).

Mit dem ersten seiner Weltrekorde im Schwergewicht machte er 1963 auf sich aufmerksam und gewann im gleichen Jahr seine erste Medaille bei einer Weltmeisterschaft. Hinter Wlassow und Norbert Schemansky gewann er Bronze. Wenige Monate später wendete sich das Blatt aber auch schon: Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio stand Schabotinski dann ganz oben auf dem Treppchen, schlug Wlassow und Schemansky und wurde mit 572,5 kg Olympiasieger im Dreikampf aus Drücken, Reißen und Stoßen.

Wie Schabotinski als Flaggenträger für Aufsehen sorgte

Dasselbe Kunststück mit einer olympischen Goldmedaille gelang Schabotinski vier Jahre später in Mexiko erneut. Damals sorgte er allerdings schon bei der Eröffnungsfeier für Aufsehen. Der Grund: Während viele Flaggenträger ihres Landes die 20 Kilogramm schwere Fahne entweder mit beiden Händen oder der Hilfe einer Tragevorrichtung hielten, schwenkte Schabotinski, seinerseits Flaggenträger der sowjetischen Mannschaft, diese ganz locker mit nur einer Hand umher.

Einen empfindlichen Rückschlag musste Schabotinski wiederum 1969 einstecken. Wegen einer Operation konnte er seinen Sport für lange Zeit nicht ausüben. Der jüngere Wassili Alexejew, ebenfalls ein sowjetischer Gewichtheber, nutzte die Gunst der Stunde und avancierte in dieser Zeit zur dominierenden Figur der Szene. Erst 1973/74 nahm Schabotinski wieder an Wettkämpfen teil.

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Keine Informationen über Schabotinski Todesursache

Den letzten Weltrekord holte er sich im Jahr 1974. Im Wettkampf selbst konnte er Alexejew allerdings nicht mehr Paroli bieten. Schabotinski zog daraufhin einen Schlussstrich und trat endgültig vom Gewichtheben zurück. Stattdessen betätigte er sich als ehrenamtlicher Trainer und Funktionär. 1991 verließ er die Armee.

Schabotinskis beeindruckende Bilanz am Ende seiner so erfolgreichen Karriere: Er gewann zwei olympische Goldmedaillen sowie vier Weltmeister- und zwei Europameistertitel im damaligen Dreikampf in den sechziger Jahren.

Zudem stellte er insgesamt 19 Weltrekorde im Superschwergewicht auf und wurde in die Hall of Fame des Weltverbandes IWF aufgenommen. Über die Ursache seines Todes im Jahr 2016 ist nichts bekannt.