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Der Wunderjunge, der mit 17 zum olympischen Mythos wurde

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Der Wunderjunge, der mit 17 zum olympischen Mythos wurde

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Historischer Coup eines Wunderjungen

Der 17 Jahre junge Murray Rose stieg bei Olympia in Melbourne 1956 mit einem historischen Gold-Triple zum Volkshelden auf.
Murray Rose bei seinem vierten Olympiasieg 1960
Murray Rose bei seinem vierten Olympiasieg 1960
© IMAGO / TopFoto
Der 17 Jahre junge Murray Rose stieg bei Olympia in Melbourne 1956 mit einem historischen Gold-Triple zum Volkshelden auf.

Er war gerade mal 17, als er eine historische Leistung vollbrachte, die ihn bis ins hohe Lebensalter zum Volkshelden und Mythos machte.

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Drei Goldmedaillen gewann der junge Schwimmer Murray Rose bei Olympischen Spielen 1956 vor heimischer Kulisse in Melbourne. Heute vor 68 Jahren wurde er damit zum jüngsten Sportler, der je so viel Gold in einem Olympia-Jahr abräumte.

Zwei Wunderkinder prägten Olympia 1956

Rose wurde am 6. Januar 1939 im englischen Birmingham geboren, der kurz darauf ausbrechende Zweite Weltkrieg bewog seine Eltern zur Flucht ins ferne Australien. Der junge Rose lernte dort an der Schule das Schwimmen und stieg 1955 als 16-Jähriger mit zwei nationalen Meistertiteln zum Hoffnungsträger auf.

In Melbourne begann Rose seine Gold-Serie mit der 4x200-Meter-Freistil-Staffel. Rose und seine Kollegen Kevin O’Halloran, John Devitt und Jon Henricks beendeten bei ihrem Heimspiel nach 44 Jahren die Dominanz der Konkurrenz aus den USA und Japan und siegten in Weltrekord-Zeit.

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Rose ließ Triumphe über die 400 und die 1500 Meter Freistil folgen, ein Double, was es damals seit 36 Jahren so nicht gegeben hatte. Spätestens mit seinem dritten Sieg am 7. Dezember 1956 stieg das Wunderkind aus Sicht des Gastgebers zum Star der Spiele auf – zusammen mit einer anderen Teenie-Sensation: der damals 18 Jahre alten Betty Cuthbert, die ebenfalls dreimal Gold einsammelte. (Betty Cuthbert: Mit 18 verblüffte sie die Welt - später bewegte ihr Schicksal umso mehr)

Was bei Rose seinerzeit viele verblüffte: Er war damals überzeugter Vegetarier, hatte wegen seines Faibles für Algen den Spitznamen „Seaweed Streak“ (Seetang-Seriensieger). Nach dem Gold-Triple in Melbourne wanderte Rose in die USA aus und studierte an der University of Southern California.

Murray Rose legte 1960 in Rom nach

1960 in Rom gewann Rose nochmal einen Medaillensatz (Gold über 400 Meter, Silber über 1500 Meter, Bronze in der Staffel). Legendär wurde spätestens dort auch seine Rivalität mit dem Japaner Tsuyoshi Yamanaka, der zum ewigen Zweiten hinter Rose wurde.

Bei drei von Roses vier Olympiasiegen holte Yamanaka Silber. Yamanaka sei eben gut erzogen und lasse den Älteren noch den Vortritt, flachste Rose einmal über den Rivalen, mit dem er sich abseits des Beckens gut verstand. Der 2017 verstorbene Yamanaka war exakt zwölf Tage nach Rose geboren worden.

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Rose wäre auch 1964 in Tokio noch in Medaillenform gewesen – verpasste allerdings wegen seines Studiums die australischen Qualifikations-Wettkämpfe. In der damaligen Wahlheimat Kalifornien legte Rose dafür den Grundstein für sein Leben nach dem Sport.

Hollywood-Rollen und Karriere im Marketing

Sein gutes Aussehen und seine Aura brachten ihm einige Gigs in Hollywood ein - unter anderem eine als U-Boot-Leutnant in dem Agententhriller „Eisstation Zebra" von Regisseur John Sturges an der Seite von Superstar Rock Hudson. Es folgten Engagements als Kommentator und eine Unternehmer-Karriere.

Rose war jahrelang Vizepräsident einer kalifornischen Marketing-Firma, die unter anderem mit den L.A. Lakers kooperierte, nach der Rückkehr in die Heimat arbeitete er für den Marketingpartner des australischen Olympia-Komitees.

Bei den Spielen in Sydney im Jahr 2000 war Rose – bis ins Rentenalter passionierter Schwimmer – einer der olympischen Flaggenträger bei der Eröffnungszeremonie.

Am 15. April 2012 starb die mit vielen Ehrungen dekorierte Legende im Alter von 73 Jahren an Leukämie. Im selben Jahr wurde in Sydney das Schwimmbad nach ihm benannt, in dem er als Kind seine Bahnen drehte.